Touton, Karl
Touton, Karl
Arzt, Botaniker
geboren: 12.05.1858 in Alzey
gestorben: 27.09.1934 in Wiesbaden
Artikel
Touton studierte in Würzburg und Freiburg im Breisgau Medizin, wo er 1881 promoviert wurde. Sein Interesse galt der Dermatologie, deren Studium er sich nach der Promotion in Tübingen und Wien besonders widmete. Danach war er an einer Klinik in Augsburg und anschließend an der Universität Breslau tätig.
1885 ließ er sich in Wiesbaden als Facharzt für Dermatologie nieder. Er forschte als Dermatologe weiter, konzentrierte sich auf die Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten und erforschte durch Pflanzen ausgelöste allergische Hauterkrankungen; 1907 erhielt er den Professorentitel. Seine wichtigste Publikation auf diesem Gebiet ist die 1925 erschienene Arbeit: »Hauterkrankungen durch Pflanzen und Pflanzenprodukte. Ein Ergebnisbericht mit besonderer Berücksichtigung der Idiosynkrasiefrage«.
Neben seinem Beruf war Touton auch botanisch tätig und beschäftigte sich mit der Gattung Hieracium (Habichtskräuter), über deren Systematik und Verbreitung im Rheinland, den Alpen und den zentraleuropäischen Mittelgebirgen er von 1906 an zahlreiche Arbeiten publizierte. Sein Herbarium (ca. 20.000 Belege) zählt zu den bedeutendsten Spezialsammlungen seiner Zeit. Es gelangte in den 1930er- und 1940er-Jahren nach Berlin, wo es im Botanischen Museum in Dahlem aufbewahrt wird.
Nach seinem Tod wurde Touton eingeäschert und auf dem Hauptfriedhof in Würzburg beigesetzt.
Literatur
Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten 50 Jahre. Zugleich Fortsetzung des Biographischen Lexikons der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker, Bd. 2. Hrsg.: Fischer, Isidor, Berlin [u.a.] 1932 und 1933.
Vogt, Robert: Das Hieracium-Herbar von Karl Touton. In: Willdenowia 28, Berlin 1998 [S. 253–261].