Thomae, Karl
Thomae, Karl
Landwirtschaftsschuldirektor
geboren: 09.01.1808 in Dienethal (Nassau/Lahn)
gestorben: 04.06.1885 in Wiesbaden
Artikel
Thomae absolvierte eine Ausbildung zum Volksschullehrer in Idstein und trat 1827 in Niedermeilingen seine erste Lehrerstelle an. Bald wechselte er an eine private Lehr- und Erziehungsanstalt in Frankfurt am Main.
Neben seiner Arbeit blieb ihm genügend Zeit, um sich autodidaktisch im naturwissenschaftlichen Bereich fortzubilden. Er besuchte Vortragsveranstaltungen und nutzte die Sammlungen sowie die Bibliothek der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. 1832–35 studierte Thomae in Bonn Mathematik und Naturkunde. In Heidelberg wurde er 1835 mit einer Arbeit über den vulkanischen Roderberg bei Bonn promoviert.
Thomae erhielt einen Ruf an die Landwirtschaftsschule Hof Geisberg, die inzwischen von Idstein nach Wiesbaden verlegt worden war. Dort unterrichtete er Naturgeschichte, Physik, Chemie und landwirtschaftliche Technologie. 1838 wurde er zum Professor ernannt. 1845–49 war er für die nassauische Regierung tätig. 1849 kehrte er als Direktor an den Geisberg zurück.
Im Ruhestand beschäftigte sich Thomae vor allem mit Obstbaukunde (Pomologie). Er galt als einer der profundesten Kenner der nassauischen Obstsorten. In Wiesbaden erinnert die Thomaestraße nördlich des Nerotals an ihn.
Literatur
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 810].
Tschackert, Paul: Thomae, Karl. In: Allg. Dt. Biographie (ADB) 38/1894 [S. 62 ff.].