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Telekommunikation

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Ende 1844 richtete die Taunusbahngesellschaft einen elektromagnetischen Telegrafen längs der Bahnstrecke Wiesbaden-Kastel ein. 1856 entstand in Wiesbaden eine erste Telegrafenstation. Am 08.12.1885 wurde das Fernsprechamt Wiesbaden in Betrieb genommen. Von rund 55.000 Einwohnern verfügten 68 über Telefonanschlüsse, im Folgejahr waren es 88. Die Kosten betrugen jährlich 150 Goldmark. Alle Verbindungen wurden von Hand gestöpselt, täglich wurden etwa 180 Gespräche geführt.

1891 zog die Stadt Biebrich mit einem Fernsprechamt im Postgebäude an der Wiesbadener Straße nach. Bis 1895 stieg die Zahl der Telefonanschlüsse in Wiesbaden auf 480, von denen aus täglich rund 2.100 Gespräche geführt wurden. 1910 existierten rund 3.900 Anschlüsse. 76 Mitarbeiter waren nötig, um täglich 30.000 Gespräche zu vermitteln. 1928 wurde im Milchhäuschen am Mauritiusplatz eine öffentliche Fernsprechzelle eingerichtet

In den 1950er-Jahren begann die Zeit der Selbstwählferndienste; aus dem »Fräulein vom Amt« wurde die »Dame von der Auskunft«. Über 2,5 Millionen Auskünfte erteilten die Mitarbeiterinnen z. B. 1977.

Anfang der 1980er-Jahre wurden in Wiesbaden wie im gesamten Bundesgebiet die Ortsnetze auf Nahdienste und damit auf ein neues Telefontarifsystem umgestellt; für viele Kunden wurde das Telefonieren deutlich billiger. Einen neuen Entwicklungsschub bedeuteten die Privatisierung der Telekommunikation, die fortschreitende Digitalisierung und das Aufkommen des Mobilfunks in den 1990er-Jahren.

In Wiesbaden gibt es heute mehr Mobiltelefone als Einwohner. Dafür sind fast alle Telefonzellen aus dem Stadtbild verschwunden. Die Vernetzung von Telefon und Internet hat dazu geführt, dass man heute auch ohne klassischen Telefonanschluss für jedermann erreichbar sein kann.