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Tattersall

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Im Bergkirchenviertel ließ der Reitlehrer Ernst Weiß 1905 vom Architekten Albert Wolff den Tattersall, eine Reithalle nach englischem Vorbild, errichten, dessen Hauptfassade zur Lehrstraße zeigt. Der Name geht auf den englischen Stallmeister und Reitlehrer Richard Tattersall zurück.

Neben der durch große Rundbogenfenster beleuchteten Halle mit einer Holztribüne für 500 Besucher umfasste das Gebäude Boxen für 80 Pferde. Mitte der 1950er-Jahre öffnete man den Reitunterricht für alle Pferdefreunde. Im Zuge der Sanierung des Bergkirchenviertels wandelte die Stadt die Räumlichkeiten bis 1982 in ein Bürgerhaus um. Von dem an englische Architektur angelehnten, künstlerisch ansprechend gestalteten Gebäude zeugen nach der Renovierung noch der offene, freiverspannte Dachstuhl und die äußere Ziegelverblendung.

Seit der Jahrtausendwende wird der Tattersall vom Verein für Förderkultur im Bergkirchenviertel als Kulturpalast verwaltet. Der 400 m² große Saal des historischen Gebäudes bietet 280 Personen Platz. Er dient unter anderem als Tagungsraum und wird von zahlreichen Vereinen besonders in der Faschingszeit rege genutzt.

Literatur

Sigrid Russ, Bearb., Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden I.1 – Historisches Fünfeck. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Stuttgart 2005 [S. 295].

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Tattersall".