SV Sparkassenversicherung
Artikel
Die heutige SV Sparkassenversicherung geht zurück auf die drei hessischen Brandversicherungsanstalten, die seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Kassel, Darmstadt und Wiesbaden auf obrigkeitliche Initiative hin entstanden.
Die Unterzeichnung der »Fürstlich-Nassau-Usingischen Brand-Assecuranz-Ordnung« durch Fürst Friedrich August zu Nassau-Usingen am 17.01.1806 markierte zugleich die Geburtsstunde des Versicherungswesens in Wiesbaden. Die Gründung von Brandversicherungsanstalten schuf damals erstmals die Basis für einen geregelten Schadenersatz bei Bränden. Dafür erhielten die Brandversicherer in ihren regionalen Gebieten ein Monopol. Eine weitere Wurzel der späteren Sparkassenversicherungen war die Hessen-Nassau Lebensversicherungsanstalt, die 1913 in Wiesbaden gegründet wurde; 1924 folgte die Nassauische Landesversicherungsbank als Schadensversicherer. Aus beiden ging 1939 die Hessen-Nassau Versicherungsanstalt (HNV) mit Sitz in Wiesbaden hervor.
Schon seit Ende der 1960er-Jahre wurde immer wieder die Forderung nach einer Neuordnung des öffentlich-rechtlichen Versicherungswesens in Hessen erhoben. Im Mittelpunkt stand das mögliche Zusammengehen der drei Brandversicherungsanstalten mit den HNV im Falle einer Abschaffung der Brandkassenmonopole. Diese Abschaffung zeichnete sich seit 1992 ab. Zum 01.07.1994 fielen die Monopolrechte der Brandversicherung aufgrund der EU-Rechtsprechung. Die hessische Sparkassenorganisation wurde 1992 zur Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen erweitert. Die drei Brandversicherer bauten mit der Sparkassenversicherung eine gemeinsame Vertriebsstruktur auf.
Am 01.07.1997 fusionierten die drei Brandversicherungsanstalten und die SV zu den SV Sparkassenversicherungen Hessen-Nassau-Thüringen und Rheinland-Pfalz. Es folgte zum 01.01.2004 der Zusammenschluss mit der Sparkassenversicherung Baden-Württemberg.
Die SV Sparkassenversicherung ist heute der größte Gebäudeversicherer in Deutschland. Bis 2004 hatte sie ihren Hauptsitz in Wiesbaden, danach wurde er nach Stuttgart verlegt.