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St. Josefs-Hospital

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Das St Josefs-Hospital nahm seinen Anfang wenige Jahre nach dem Bau von St. Bonifatius und ist auch aufgrund der Entstehung des Hauses mit den Geschicken der Kirche eng verbunden. Keimzelle des St. Josefs-Hopitals ist das Filialinstitut der Armen Dienstmägde Jesu Christi (ADJC).

Zunächst drei, später sieben sogenannte Dernbacher Schwestern kamen 1856 nach Wiesbaden, um die ambulante Krankenpflege auszubauen. Mit Mitteln des Vinzenzvereins und privaten Spenden konnte ein ehemaliges Wohnhaus mit Hinterhaus und Garten auf dem Gelände der katholischen Kirchengemeinde in der Friedrichstraße erworben und zum 01.10.1862 bezogen werden. Im gleichen Jahr verlieh Herzog Adolph zu Nassau den Schwestern die Korporationsrechte und den Namen »Filialinstitut der Armen Dienstmägde Jesu Christi«. 1876 wurde das Haus, das im Krieg von 1870/71 zeitweise als Lazarett und danach als Schule gedient hatte, in ein Krankenhaus für die stationäre Unterbringung von Patienten umgewandelt.

Bis 1884 entstand ein vierstöckiger Neubau im neugotischen Stil, das Hospital zum Heiligen Geist (Hospiz zum Heiligen Geist). Doch auch dieses Gebäude war schon bald zu klein geworden; das neue St. Josefs-Hospital am heutigen Standort wurde am 15.08.1892 eingeweiht. Hier behandelte man fortan die chirurgischen Fälle, im Hospiz alle Patienten mit inneren Leiden. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem das St. Josefs-Hospital erneut als Lazarett fungierte, wurde die Gynäkologie weiter ausgebaut, ab 1925 mit eigener Wöchnerinnenstation. Seit 1930 gab es die ersten weltlichen Pflegerinnen.

Durch einen Bombentreffer im Februar 1945 stark beschädigt, begannen Ende der 1950er-Jahre die Planungen für einen Neubau, der bis 1965 realisiert wurde. Das St. Josefs-Hospital verfügte nun über alle Einrichtungen eines Akutkrankenhauses der Schwerpunktversorgung; daher erfolgte 1969 der Abriss des alten Hospizes zum Heiligen Geist.

2002 begannen weitere umfassende Baumaßnahmen, so fand die Orthopädische Klinik Wiesbaden 2004 ihr Domizil im neu erbauten Westflügel. 2014 wurde der letzte Konvent der Armen Dienstmägde Jesu Christi im St. Josefs-Hospital verabschiedet, woraus sich ein Wechsel in der Trägerstruktur ergab. Seitdem ist die St. Josefs-Hospital Wiesbaden Stiftung, eine Stiftung bürgerlichen Rechts, die Trägerin.

Literatur

Hospiz zum Heiligen Geist und Marienhaus, ca. 1920 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, PK-1911, Urheber: Verlag zum Heiligen Geist Wiesbaden
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