Sprenger, Jakob
Sprenger, Jakob
Postinspektor, Gauleiter
geboren: 24.07.1884 in Oberhausen (Pfalz)
gestorben: 07.05.19345 in Kössen (Tirol)
Artikel
Der Frankfurter Postbeamte Sprenger trat 1922 der NSDAP bei, wurde Ortsgruppenleiter von Frankfurt am Main und zog 1925 in die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung ein.
Am 01.03.1927 ernannte ihn Hitler zum Bezirksleiter des Gaues Hessen-Nassau(-Süd). Damit übernahm Sprenger die Führung einer regionalen Parteiinstanz, die zwischen der Lokal- und der Reichsebene eingerichtet worden war, um eine zuverlässige und rasche Umsetzung der Anordnungen Hitlers in den Ortsgruppen- und Kreisleitungen zu garantieren. Zum Jahreswechsel 1932/33 wurde seine Zuständigkeit als Gauleiter auf den Nachbargau Hessen-Darmstadt ausgedehnt. Fortan firmierte der neuentstandene Gau als Gau »Hessen-Nassau«.
Parallel zu seinem parteiamtlichen Einfluss wuchs auch Sprengers staatliche Macht: Am 14.09.1930 zog er in den Reichstag ein, am 05.05.1933 erfolgte seine Ernennung zum Reichsstatthalter (Regierungschef) in Hessen. Am 01.09.1939 wurde er zum Reichsverteidigungskommissar und im August 1944 zum Oberpräsidenten für die neu geschaffene preußische Provinz Nassau mit Sitz im Landeshaus ernannt. Erst der alliierte Vormarsch beendete im Frühjahr 1945 seinen stetigen Machtzuwachs.
In der Nacht vom 25. auf den 26.03.1945 flüchtete er in Richtung Kössen/Tirol. Dort nahm er sich das Leben.
Literatur
Zibell, Stephanie: Jakob Sprenger (1884–1945). NS-Gauleiter und Reichsstatthalter in Hessen, Darmstadt 1999.
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Burckardt, Barbara und Pult, Manfred
Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933. Historische Kommission für Nassau (Hrsg.), Wiesbaden 2003. [S. 322 ff.].