Spiess, Eberhard
Spiess, Eberhard
Filmhistoriker
geboren: 04.11.1925 in Berlin
gestorben: 24.02.2007 in Wiesbaden
Artikel
Spiess wurde noch vor Beendigung der regulären Schulzeit, die er auf einem humanistischen Gymnasium in Berlin-Zehlendorf mit dem Notabitur abschloss, 1943 zur Wehrmacht eingezogen und in Italien, in den Albaner Bergen bei Rom, eingesetzt. Gegen Kriegsende geriet er in englische Gefangenschaft, die er bis 1949 in Ägypten verbrachte.
Danach begann er seine berufliche Tätigkeit bei einer Film-Werbefirma in Mainz und schloss sich dort einer studentischen Theatergruppe unter Leitung des Rhetorikprofessors und Übersetzers Wilhelm Leyhausen (1887–1953) an. 1956 begann er beim Deutschen Filminstitut-DIF e.V., Filmarchiv in Biebrich zu arbeiten. Von 1960 bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden 1991 war er dessen stellvertretender Direktor. In dieser Funktion baute er ein internationales Netzwerk zu Filmarchiven und verwandten Einrichtungen auf und war maßgeblich an der Gründung der Caligari Film-Bühne beteiligt.
Er veröffentlichte filmografische bzw. biografische Arbeiten über Hans Albers und Heinz Rühmann sowie über den Drehbuchautor Carl Mayer. Er war Mitverfasser des Deutschen Spielfilm-Almanachs und publizierte in Fachzeitschriften. Neben dem Filmschaffen der Weimarer Republik galt sein besonderes Interesse dem italienischen Stummfilm. Er war an der Zusammenstellung des mehrbändigen Standardwerkes »International Directory of Cinematographers, Set- and Costume Designers in Film« beteiligt.