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Spieß, August Christian Friedrich

Spieß, August Christian Friedrich

Gymnasiallehrer, Landesgeschichtsforscher

geboren: 08.03.1815 in Okriftel

gestorben: 26.06.1893 in Wiesbaden


Artikel

Spieß studierte in Göttingen Philologie und Geschichte. 1837 und 1838 war er als Privatlehrer in Braubach und Rüdesheim tätig. Ab 1839 arbeitete er am Pädagogium in Dillenburg, dessen Konrektor er 1841 wurde. Ende der 1840er-Jahre wechselte Spieß an das Gymnasium bzw. Realgymnasium in Wiesbaden. 1851 erfolgte seine Beförderung zum Professor. 1860 kehrte er nach Dillenburg zurück. Dort wirkte er ab 1862 als Rektor und 1875–86 als Direktor des dortigen Gymnasiums. Parallel dazu leitete er die Bergschule und war 1883–86 Vorsitzender des örtlichen Geschichtsvereins.

Er wirkte als Förderer des 1842 in Leipzig gegründeten Evangelischen Vereins der Gustav Adolf-Stiftung, einer Hilfsorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Mitglieder der evangelisch-protestantischen Kirche, die in ihren Heimatländern entweder unterdrückt oder kaum gefördert wurden, zu unterstützen. Außerdem war Spieß Initiator des 1872–75 errichteten Wilhelmsturms in Dillenburg, der an den 1533 in der Stadt geborenen Fürst Wilhelm I. von Oranien erinnert.

Nach seiner Pensionierung zog Spieß nach Wiesbaden, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Hier engagierte er sich unter anderem im Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, dessen zweiter Direktor er zeitweilig war.

Er verfasste poetische Werke, darunter ein Gedicht zu Ehren einer speziellen Glocke innerhalb des Geläuts der Wiesbadener Marktkirche, sowie verschiedene Schulbücher. Spieß war Träger des Roten Adler-Ordens 4. Klasse.

Literatur