Christian-Spielmann-Gedenkstein

Der Christian-Spielmann-Stein ist ein knapp zwei Meter hoher Findling, welcher 1931 anlässlich des 70. Geburtstages von Freunden und Anhängern des ersten Stadtarchivdirektors der Stadt Wiesbaden, Johann Christian Karl Spielmann, aufgestellt wurde. Als Standort des Gedenksteins wurde ein Waldstück nahe dem Christian-Spielmann-Weg, zwischen der Kapellenstraße und der Russischen Kapelle gelegen, gewählt. Auf dem Stein ist eine Inschrift eingelassen, die an den verdienten Forscher der nassauischen Landesgeschichte erinnert: „Dem Nassauischen Heimatforscher und Dichter Christian Spielmann 1861-1917“.

Die Wahl eines Findlings als Erinnerungsobjekt wurde von Spielmann in gewisser Weise selbst bestimmt. Als er während eines Spaziergangs auf eben jenen Stein aufmerksam wurde, bemerkte er gegenüber einigen Freunden, diesen zu Ehren des früheren Herzogtums Nassau aufstellen zu wollen. Diesen Gedanken aufgreifend wählten die Initiatoren des Denkmals Jahrzehnte später jenen Findling aus.

Anlässlich der Einweihung hatten sich am Morgen des 19. Oktober 1931 Vertreter der Stadt wie Oberbürgermeister Georg Krücke sowie zahlreiche Bewunderer und Weggefährten Spielmanns an dem mit nassauischen Landesfahnen dekorierten Findling zusammengefunden. Der Festakt wurde durch eine Darbietung des Lehrergesangvereins Wiesbaden unter der Leitung von Hermann Massenkeil (1889-1974) eingeleitet. Darauf begrüßte der ehemalige Mitarbeiter Spielmanns und damalige Stadtarchivar Lothar Lüstner (1882-1955) die Anwesenden. Im Anschluss daran folgten Gedicht- und Redevorträge, darunter die des Oberschulrats Runkel, der, als Verweis auf die Gestaltung des Denkmals, Spielmanns Bedeutung als Heimatforscher und Naturfreund betonte. Danach wurde die Einweihung vollzogen und der Stein in die Pflege der Stadt gegeben. Am Abend fand ein zweiter Festakt im kleinen Kurhaussaal statt, zu dem die Kurverwaltung und die Literarische Gesellschaft, deren Vorsitzender Christian Spielmann gewesen war, eingeladen hatten.