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Siedlung Eigenheim

Artikel

Die Siedlung Eigenheim liegt im Stadtteil Sonnenberg zwischen Idsteiner Straße und Tennelbachtal. 1903 gründete sich die »Wiesbadener Baugenossenschaft Eigenheim eGmbH«, in der sich die Bauwilligen – Angehörige des Bürgertums – zusammenschlossen, um den Bau der Einfamilienhäuser günstig zu realisieren. Als Architekten und Bauleiter wählten sie den Wiesbadener Franz M. Fabry. Das Einweihungsfest der Siedlung Eigenheim fand im Oktober 1904 im Hotel Bahnholz statt.

Die Gestaltung der ersten 25 Häuser der Siedlung Eigenheim an Forst-, Eigenheim-, Eintracht- und Tennelbachstraße zeichnete sich durch Sachlichkeit und zurückhaltende Fassadendekoration sowie durch die Verwendung traditioneller, regionaler Baumaterialien und Dachformen aus und zeigte sich darin bereits dem Heimatschutzgedanken verpflichtet. Ab 1910 wurde die Siedlung Eigenheim das erste Mal erweitert, so dass 1913 bereits 44 Häuser standen. Der weitere Ausbau der Siedlung, die von Kriegsschäden weitgehend verschont geblieben war, setzte erst wieder in den 1950er-Jahren ein, und zwar an der Eichenwald-, der oberen Eigenheim-, der Prinz-Nikolas-Straße und im unteren Bereich der Straße Am Eichelgarten. In unmittelbarer Nähe zur Siedlung Eigenheim, aber nicht zu dieser gehörend, entstand im selben Zeitraum jenseits der Idsteiner Straße eine Siedlung mit Wohnblöcken für die Beamten des 1953 eingeweihten Bundeskriminalamtes (BKA), die in den 1970er-Jahren nochmals erweitert wurde.

Die letzte größere Erweiterung der Siedlung Eigenheim begann 1979, als man die Straße Am Eichelgarten bis zur Kettelerstraße verlängerte und beide in den 1980er- und 1990er-Jahren mit Einfamilienhäusern und Villen bebaute.

Literatur

Eigenheim in Wiesbaden-Sonnenberg. 100 Jahre Siedlungs- und Vereinsgeschichte 1903–2003. Eigenheim-Verein e.V. Wiesbaden (Hrsg.), Wiesbaden 2003.

Gerber, Manfred: Die Siedlung Eigenheim. In: Wiesbadener Kurier 06.05.2014.