Seel, Adolf
Seel, Adolf
Maler
geboren: 01.03.1829 in Wiesbaden
gestorben: 14.02.1907 in Dillenburg
Artikel
Seel war altersgleich mit dem ebenfalls in Wiesbaden geborenen Ludwig Knaus. 1844 ging Seel an die Düsseldorfer Kunstakademie und studierte im Atelier von Wilhelm Sohn (1830–1899). Schon früh spezialisierte er sich auf die Architektur- und Genremalerei.
1850 verließ er Düsseldorf, um sich ab 1851 in Paris weiterzubilden. Ab 1852 hielt er sich wiederholt zu Studien in Italien auf. 1870 und 1871 besuchte er Spanien, wo ihn die maurischen Bauwerke besonders interessierten. Aus der Alhambra brachte er Ölgemälde mit, die den Betrachter wegen ihrer präzisen realistischen Malerei heute noch faszinieren. Als Motive wählte er ausgeklügelte perspektivische Einblicke in Architekturen, die er durch Licht und Schatten belebte. Seine Reise führte ihn weiter nach Portugal und an die Nordküste Afrikas. 1873 und 1874 reiste er in den Orient. In Ägypten und Palästina widmete er sich wiederum detailgenauen Architekturstücken in Öl, mit und ohne Staffage, und malte Aquarelle und Gouachen, die subtil ausgeführte Charakterdarstellungen aus dem arabischen Volksleben zeigen.
Seel wurden viele Ehrungen zuteil. Er war unter anderem Ehrenmitglied der Vereinigung »Belgische Aquarellisten«. 1876 erhielt er die Große Goldene Medaille der Stadt Wien und 1878 in Berlin die Goldene Medaille für seine Bilder. In Wiesbaden veranstaltete der Nassauische Kunstverein e.V. 1907 nach seinem Tod eine Ausstellung mit Ölgemälden und Aquarellen im Rathaus.
Literatur
Fäthke, Bernd: Wiesbadener Maler des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, Wiesbadener Leben 9/1987 [S. 33].
Liesegang, Erich: Einführung. In: Nassauischer Kunstverein e.V. (Hrsg.): Ausstellung von Gemälden Adolf Seel’s, Ernst Oppler’s und J. G. Dreydorff’s, Wiesbaden 1907 [S. 3 ff.].