Sckell, Clarus Friedrich Ludwig von (geadelt 1808)
Sckell, Clarus Friedrich Ludwig von (geadelt 1808)
Gartenarchitekt
geboren: 13.09.1750 in Weilburg
gestorben: 24.02.1823 in München
Artikel
Sckell absolvierte in Schwetzingen, wo sein Vater Hofgärtner war, eine Gärtnerlehre. 1773 begannen seine Gesellenwanderjahre, die ihn über Bruchsal und Zweibrücken nach Paris führten. Anschließend schickte ihn Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz (1724–1799) nach England zum Studium des »neuen Stils des Landschaftsgartens«. Sckell lernte die damals führenden Landschaftsarchitekten Lancelot Brown (1716–1783) und William Chambers (1723–1796) kennen, ebenso den berühmten Pflanzengarten Kew Gardens in London.
Anfang 1777 kehrte er mit vielen Ideen und Pflanzen aus England zurück und erhielt den Auftrag, den Randbereich des Schwetzinger Schlossgartens im landschaftlichen Stil zu gestalten. So entstand einer der ersten englischen Gärten in Deutschland. Als der Kurfürst durch Erbfolge auch bayrischer Kurfürst wurde, verlagerte sich der Regierungsschwerpunkt nach München. 1789 begann Sckell dort mit seinem bekanntesten Werk, dem Englischen Garten.
1799 wurde Sckell von Kurfürst Maximilian IV. Joseph zum Gartenbaudirektor für die Rheinpfalz und Bayern ernannt. 1817 erhielt er den Auftrag zur Umgestaltung des Schlossparks Biebrich in einen englischen Landschaftspark.
1808 verlieh ihm König Maximilian I. Joseph den Zivilverdienstorden der Bayrischen Krone, mit dem der persönliche Adel verbunden war.
Literatur
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Renkhoff, Otto
Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39). [S. 743].