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Schneider, Katharina , geb. Curschmann

Schneider, Katharina (geb. Curschmann)

geboren: 02.11.1807 in Oppenheim

gestorben: 11.02.1886 in Biebrich


Artikel

Ende der 1860er-Jahre kam Schneider mit ihrer Familie aus dem Hunsrück nach Biebrich. Nachdem ihr Sohn und ihr Ehemann verstorben waren, hinterließ Schneider ihr Vermögen der Tochter Louise mit der Maßgabe, es in einer Stiftung sozialen Zwecken zuzuführen.

Ihre Tochter gründete in einer ehemaligen Konservenfabrik in Biebrich ein Altenheim, das am 17.02.1893 eröffnet wurde und dem auch eine Volksküche für Arme und Arbeiter angegliedert war. Ein im Hause wohnender Diakon führte die Aufsicht. Auch sollte es als Vereinshaus für evangelische Männer und Jünglinge dienen. Außerdem war eine Haushaltungsschule mit dem Heim verbunden.

Als sich das Altenheim nicht mehr trug, verkaufte Louise 1901 den Besitz an den EVIM (Evangelischer Verein für Innere Mission in Hessen und Nassau). Die Satzung der Katharina Schneider-Stiftung blieb in Kraft, sie wurde im Rahmen des Stiftungsrechts modifiziert und bot nun »wenig bemittelten allein stehenden Damen gebildeten Standes« ein bescheidenes Heim. Im Ersten Weltkrieg diente das Heim als Lazarett, im Zweiten Weltkrieg wurde es durch Bomben zerstört, konnte aber mit Hilfe der Stiftung wieder aufgebaut werden.

Am 09.03.1986 wurde anlässlich des 100. Todestages der Stifterin eine Gedenktafel am Katharinenstift in der Rathausstr. 62–64 enthüllt. Seit 1993 befindet sich hier ein geriatrisches Zentrum mit 188 Plätzen.

Literatur

Glöckler, Friedhof Biebrich; Mehl, L.: Werdegang des Katharinenstifts, ohne Jahr, Typoskript Stadtarchiv Wiesbaden.

Zeitungsauschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Schneider, Katharina, geb. Curschmann".