Schliffer, Wilhelm

Wilhelm Schliffer wurde in Naurod, das 1977 nach Wiesbaden eingemeindet wurde, geboren. Schliffer war gelernter Dekorationsmaler und in seinem Heimatort als Heimatforscher tätig.

Er suchte Anfang der 1930er Jahre nach Spuren von frühen Besiedlungen in seinem Geburtsort und durchstreifte dafür zu Fuß die Gemarkung. Fündig wurde er in der Umgebung des Kellerskopfs am Erbsenacker und in den südlichen Gemarkungsteilen. Dort fand er bis dahin unbekannte Hügelgräber. Schliffer vermaß diese Teile der Gemarkung oft mit einfachsten Mitteln und dokumentierte seine Erkenntnisse. So entstand Anfang der dreißiger Jahre eine handgezeichnete archäologische Karte.

Wilhelm Schliffer erforschte zudem die Geschichte Naurods während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) und veröffentlichte ab 1932 regelmäßig in »Alt-Nassau«, einer Zeitungsbeilage des »Wiesbadener Tagblattes«. Seine Artikel weisen keine Bezüge zum Nationalsozialismus auf.

Schliffer war auch als Kunstmaler aktiv. Er hat jedoch nie ein Bild verkauft, sondern verschenkte sie an Familienangehörige und Freunde oder verwahrte sie für sich.