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Schillerplatz

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Der Schillerplatz entstand im Zuge der 1805 beginnenden Erbauung der Friedrichstraße. Man entfernte die vor dem Neuen Stadttor befindliche Pferdeschwemme und gab der platzartigen Ausweitung im Straßenzug der Friedrichstraße im Jahre 1817 den Namen »Friedrichsplatz«. Anlässlich des 100. Geburtstages Friedrich von Schillers gestattete Herzog Adolph zu Nassau am 09.11.1859 die Umbenennung in »Schillerplatz«. Der Platz erhielt eine »Schillerlinde«, die jedoch in nachfolgender Zeit ein so erhebliches Verkehrshindernis wurde, dass sie 1872 auf den Warmen Damm versetzt wurde. Der Schillerplatz wurde 1872 zwar gepflastert, doch entwickelte er auch in nachfolgender Zeit keinen Platzcharakter infolge des ihn durchschneidenden Verkehrs. 1876 erhielt er ein erstes repräsentatives Gebäude mit dem vom Architekten Alexander Fach entworfenen dreigeschossigen Hauptgebäude des »Wiesbadener Vorschussvereins«. 1905 ließen die städtischen Behörden ihn durch die Anlage von Grasflächen, Bäumen und Strauchwerk an seinen Seiten begrünen.

Eine entscheidende bauliche Veränderung erfolgte 1954 mit der Errichtung des von dem Wiesbadener Architekten Herbert Rimpl entworfenen achtgeschossigen Neubaus der Berlinischen Lebensversicherung, dem eingeschossige Häuser weichen mussten. Die Errichtung des Neubaus der Wiesbadener Volksbank 1968 stellte die zweite entscheidende bauliche Veränderung dar. Durch die Verbreiterung der Bahnhofstraße wurde die Zweiteilung des Schillerplatzes optisch noch weiter verstärkt. Der Teil des Schillerplatzes auf der Seite der heutigen Wiesbadener Musik- & Kunstschule und der Wiesbadener Musikakademie wurde durch die Einfahrt in die Tiefgarage am Dern’schen Gelände in den 1990er-Jahren deutlich verkleinert. Als Treffpunkt wurde der Schillerplatz nie wirklich genutzt und heute wird er kaum noch als Platz wahrgenommen.

Literatur

Emde, Karl: Wiesbadener Straßen-ABC, Schillerplatz, Wiesbadener Tagblatt 285, 3.12.1940.

Wiesbadener Tagblatt 206 Abend-Ausgabe, 03.05.1902.

Wiesbadener Tagblatt 259 Morgen-Ausgabe, 06.06.1903.

Wiesbadener Leben 1968/8 [S. 22].

Noack, Erika: Wiesbadener Straßengeschichten. Die Friedrichstraße, Wiesbaden 2012.