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Scheffler, Johann Georg

Scheffler, Johann Georg

Bürgermeister

geboren: 03.01.1877 in Erlangen

gestorben: 14.06.1933 in Wiesbaden


Artikel

Scheffler trat Mitte der 1890er-Jahre in die Gewerkschaft ein, wurde 1901 Mitglied der SPD und arbeitete seit 1904 bei der Chemischen Fabrik Kalle & Co. als Fabrikarbeiter, Bürohilfsarbeiter und Büroarbeiter. Durch jahrelange Fortbildung erlangte er umfassende Sachkenntnis in den Themen Sozialfürsorge und Arbeitsrecht.

Während des Ersten Weltkriegs wurde er von verschiedenen politischen Gremien in Stadt und Region als Ratgeber in Sachen Kriegsfürsorge und kriegswirtschaftliche Fragen herangezogen. Als Vertreter der Arbeiterschaft saß er im Biebricher Magistrat. 1918 nahm Scheffler, inzwischen Parteisekretär der SPD, als Delegierter am 1. Rätekongress in Berlin teil. Im folgenden Jahr wurde er von der Biebricher Stadtverordnetenversammlung zum Stadtverordnetenvorsteher und 1920 zum 1. Beigeordneten gewählt. 1922 wurde ihm der Titel »2. Bürgermeister« verliehen. Nach der Eingemeindung Biebrichs nach Wiesbaden 1926 wurde dieses Amt überflüssig.

Scheffler ging am 16.09.1926 in Pension und trat aus der SPD aus. Später wurde er Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Er wirkte auch in verschiedenen anderen, regionalen Gremien, darunter im Bezirks- und Landesausschuss (1925 bzw. 1926–27) und von 1924–26 im Preußischen Staatsrat, und engagierte sich im kirchlichen Bereich. Nach seinem Übertritt von der evangelischen Kirche in die Freireligiöse Gemeinde Wiesbaden amtierte er dort bis zu seinem Tod als Vorsitzender.

Literatur

Burkardt, Barbara/Pult, Manfred (Bearb.): Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933. Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, Bd. 17, Wiesbaden 2003 (Historische Kommission für Nassau 71) [S. 282 f.].