Sante, Georg Wilhelm

Sante studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Münster, München und Bonn. In Berlin absolvierte er beim Preußischen Geheimen Staatsarchiv seine Ausbildung als Archivar. Seit 1928 war er am Staatsarchiv in Wiesbaden tätig, unterbrochen von einer mehrjährigen Abordnung an das Stadtarchiv Saarbrücken. Nach Wiesbaden zurückgekehrt, amtierte er seit 1946 als Berater der amerikanischen Militärregierung und übernahm 1947 die Leitung des Staatsarchivs. 1948–61 war er zusätzlich Referent für Archive und Bibliotheken im Hessischen Kultusministerium.

Sante engagierte sich maßgelblich für den Neu- und Wiederaufbau des Archivwesens in Hessen und war Mitbegründer des Vereins deutscher Archivare und seit 1957 dessen Vorsitzender. Die Zeitschrift »Der Archivar« (1947) geht im Wesentlichen auf seine Initiative zurück. Zusammen mit Edmund Stengel gründete er die Arbeitsgemeinschaft der Historischen Kommissionen in Hessen. Auch an der Schaffung des »Hessischen Jahrbuchs für Landesgeschichte« (seit 1951) war er aktiv beteiligt.

Seit 1950 lehrte er als Dozent für Archivkunde und Landesgeschichte an der Universität Mainz. Dort wurde er zum Professor ernannt. Bis ins hohe Alter hatte er den Vorsitz im Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine inne und leitete die Historische Kommission für Nassau von 1949–76.

Geisthardt, Fritz: Nekrolog Georg Wilhelm Sante. In: Nassauische Annalen 95/1984 [S. 460].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 675].