Rummel, Christian Franz Ludwig Friedrich Alexander

Rummel erhielt seine musikalische Ausbildung in Mannheim und Darmstadt. 1806 trat er als Militärkapellmeister dem 2. Nassauischen Infanterieregiment bei und nahm ab 1808 mit diesem am Feldzug Napoleons gegen Spanien teil. Dort geriet er in Kriegsgefangenschaft und wurde 1813 entlassen.

Nach der Schlacht bei Waterloo quittierte er den Militärdienst. Auf Initiative des nassauischen Generals August von Kruse kam er nach Wiesbaden. Er unterrichtete am Pädagogium und wurde Gründer und Leiter der privaten herzoglichen Hofkapelle in Biebrich. Diese Kapelle galt als eine der renommiertesten Hofkapellen ihrer Zeit. Als das Orchester 1842 aufgelöst und in das Theaterorchester integriert wurde, übernahm Rummel dessen Leitung.

Rummel war als Pianist, Geiger und Klarinettist nicht nur ein vielseitiger Musiker, den Konzertreisen in verschiedene deutsche Großstädte sowie in die Niederlande, nach Belgien und in die Schweiz führten, sondern auch ein Komponist, dessen seiner Zeit viel gespielte Werke im Schott Verlag publiziert wurden. Rummels Werkverzeichnis umfasst rund 100 Kompositionen unterschiedlichster Gattungen: darunter Militärmusik, zahlreiche Orchesterarrangements (unter anderem Beethovens Kreutzersonate), Werke für Klavier zu zwei und vier Händen sowie Kammermusik für Bläser. Besondere Beachtung erfuhren sein »Concerto für Klarinette« sowie das »Concerto Militaire für Klavier und Orchester op. 68«. Bereits 1805 komponierte er »Sechs Walzer für das Pianoforte«, die er dem »Bauinspector« Christian Zais widmete.

Vier der sechs Kinder Rummels folgten den musikalischen Ambitionen ihres Vaters. Josephine (1812–1877), Joseph (1818–1880) und August (1824–1886) machten sich als Pianisten einen Namen, während Franziska (1821–1888) 1843 am Wiesbadener Theater gastierte und ihren Vater auf etlichen Konzertreisen begleitete. Sie heiratete den Musikverleger Peter Schott in Brüssel.