Sprungmarken

Römisches Freilichtmuseum

Artikel

Anlässlich seines 120-jährigen Jubiläums stiftete der damalige Kur- und Verkehrsverein 1982 eine Replik des Heddernheimer Mithrassteins, dessen Original sich in der Sammlung Nassauischer Altertümer befindet, und schenkte diese der Stadt. Der Stein wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fundort eines Mithras-Heiligtums aufgestellt, das sich nahe der Heidenmauer unterhalb der Coulinstraße am Fuße des Römertors befand und beim Straßenbau entdeckt wurde. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit ein kleines Römisches Freilichtmuseum auf dem Gelände des ehemaligen alten Friedhofes.

Die Straße Am Römertor, eine ursprünglich als Kirchhofgässchen angelegte Verbindung, die in einer steilen Kurve von der Innenstadt zur Coulinstraße führt, dient seit dieser Zeit als Zugang zu den Kopien von in Wiesbaden gefundenen römischen Steindenkmälern. Das Römische Freilichtmuseum zeigt z. B. Abgüsse von Soldatengrabsteinen aus dem Chattenkrieg von 83–86 nach Chr., einer Inschrift, die auf die Restaurierung eines Jupiter Dolichenus-Tempels im Jahr 194 n. Chr. hinweist oder der Bauinschrift für ein Versammlungsgebäude römischer Kaufleute in Aquae Mattiacae aus dem Jahr 212 n. Chr. Die Originale befinden sich in der Sammlung Nassauischer Altertümer.

Literatur

Sigrid Russ, Bearb., Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden I.1 – Historisches Fünfeck. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Stuttgart 2005 [S. 118; 144 ff.].

Zeitungsausschittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Römisches Freilichtmuseum".