Römer, Hans

Hans Römer wurde am 7. Januar 1918 in Schierstein geboren. Nach dem Hauptschulabschluss absolvierte er eine Lehre zum Postfachangestellten. Aufgrund seines sportlichen Talents erhielt Römer 1936 als Hessenbester der Leichtathletik die Chance am Jugendlager der XI. Olympischen Spiele von Berlin teilzunehmen. 1937 trat er dem Luftwaffengeschwader Hermann Göring bei und gehörte dem Verband bis 1945 an. Bei Kriegsende geriet er in russische Kriegsgefangenschaft und kehrte 1950 mit 50 %iger Kriegsbeschädigung aus Sibirien nach Schierstein zurück.

1954 trat er in den Dienst der Stadtwerke Wiesbaden AG und war von 1954 bis zu seiner Pensionierung 1979 Leiter des Badebetriebs des ESWE-Bades. Mit der humoristischen Kunstspringergruppe »Die Hallenbadenten« feierte er bundesweit Triumphe. Die Springschule der Wiesbadener Schulen ging auf seine Initiative zurück. Er engagierte sich in der Ausbildung der Schwimmmeister und war 1959–82 Mitglied im Staatlichen Prüfungsausschuss und im Bundesvorstand der Schwimmmeisterorganisation. Als überzeugter Sozialdemokrat war er seit 1970 Mitglied des Ortsbeirats Schierstein, dem er 1971–72 vorstand. Zahlreich waren seine Mitgliedschaften in den Schiersteiner Vereinen. Lange Jahre amtierte er als Vorsitzender bzw. Ehrenvorsitzender der Turngemeinde Schierstein. Den Vorsitz im von ihm gegründeten Ortsring der Schiersteiner Vereine und Verbände hatte er 1983–2000 inne.

Die Stadt Wiesbaden ehrte ihn 1979 mit der Bürgermedaille in Silber und später in Gold sowie mit der Sportplakette. 1981 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Das Land Hessen würdigte ihn mit dem Landesehrenbrief. 1988 erhielt er die silberne Ehrennadel des Hessischen Sportbundes. Das Hafenrondell am Schiersteiner Hafen ist nach ihm benannt (2005).

[Der vorliegende Text wurde 2012 von Dr. Rolf Faber für die gedruckte Version des Stadtlexikons Wiesbaden erstellt und 2023 von Lena Böschemeyer überarbeitet und ergänzt]

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Römer, Hans".