Sprungmarken

Ritter, Carl

Ritter, Carl

Drucker, Verleger

geboren: 17.08.1817 in Frankfurt am Main

gestorben: 15.12.1898 in Wiesbaden


Artikel

Der Sohn des Buchhändlers Heinrich Wilhelm Ritter wurde nach einer Lehre im Geschäft des Vaters selbst als Verleger tätig. Seine liberalen Überzeugungen, besonders in Fragen der Wirtschaftspolitik, waren ihm ein zusätzlicher Antrieb, um reformorientierten Autoren die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen zu verbreiten. Zu diesem Zweck gründete Ritter 1846 eine Druckerei, die unter dem Namen Carl Ritter GmbH & Co. bis 1986 existierte.

Als Weggefährte von Karl Braun und Wilhelm Heinrich von Riehl suchte er zudem Möglichkeiten, als Zeitungsverleger tätig zu werden. Als sich ihm im Revolutionsjahr 1848 und durch die Gewährung der Pressefreiheit die Möglichkeit bot, gab Ritter die erste freie und unabhängige Zeitung des Herzogtums Nassau heraus. Die »Freie Zeitung«, die am 03.03.1848 erstmalig erschien, hatte anfangs einen Umfang von vier bis sechs Seiten und behandelte in ihren Artikeln nicht nur Fragen zur Revolution, sondern widmete sich auch kirchen- und wirtschaftspolitischen Themen. Neben der »Nassauischen Zeitung« und der »Nassauischen Allgemeinen Zeitung« gehörte sie zu den populärsten Zeitungen dieser Zeit, bestand auch nach dem Scheitern der Revolution weiter und wurde ab 1851 als »Mittelrheinische Zeitung« fortgeführt.

Literatur

Müller-Werth, Herbert: Nass. Zeitungen des Jahres 1848. Beiträge zur Geschichte der politischen Presse Nassaus. In: Nassauische Annalen 60/1948 [S. 103–148].