Reitz, Franz
Reitz, Franz
Profi-Radrennfahrer
geboren: 28.01.1929 in Wiesbaden
gestorben: 10.06.2011 in Wiesbaden
Artikel
Der gelernte Bäcker und Kfz-Mechaniker Reitz war 1954–62 Profi-Radrennfahrer. Seine größten Erfolge feierte er als zweiter der Deutschland-Rundfahrt 1955 und als deutscher Straßenmeister 1957. Seine Kollegen nannten ihn wegen seiner Kletterqualitäten den »Berggeist«; dreimal nahm er auch an der Tour de France teil. Für Aufsehen sorgte ein Auftritt bei der Straßenweltmeisterschaft 1954 in Solingen, als er mit Günter Pankoke, dem einzigen anderen deutschen Starter, der das Ziel erreichte, Hand in Hand über den Zielstrich fuhr und den letzten Platz belegte.
Nach Beendigung seiner aktiven Karriere war Reitz in der Organisation vieler Radsportveranstaltungen und als Streckenchef insbesondere bei Rennen in und um Wiesbaden aktiv. Höhepunkt war dabei die Etappe Frankfurt – Wiesbaden – Frankfurt der Tour de France 1980. Er organisierte mit dem Vizepräsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer e.V., Udo Sprenger, die 2007 in Wiesbaden ausgetragene Deutsche Straßenmeisterschaft und zahlreiche weitere Radsport-Großereignisse.
Nach dem Ende seiner Profikarriere eröffnete Reitz eine Tankstelle, später ein Autohaus sowie 1980 ein Radsportcenter, über das er enge Kontakte zum Amateur- und Profi-Radsport unterhielt. So betrieb seine in Schierstein ansässige Firma R & R Fahrzeuge (Radsport Reitz) in den 1980er-Jahren gemeinsam mit anderen Firmen den Aufbau der Bundesligamannschaft der Radsportgemeinschaft Wiesbaden und montierte und wartete in den 1990er-Jahren die Rennmaschinen eines Profi-Teams. Er blieb auch nach seiner aktiven Zeit als Leistungssportler begeisterter Radsportler und absolvierte jährlich Trainingsfahrten über 15.000 km.
Literatur
Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Reitz, Franz".