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Reichhard, Eugen Bruno Waldemar (gen. Knoblauch)

Reichhard, Eugen Bruno Waldemar (gen. Knoblauch)

geboren: 18.06.1915 in Berlin-Steglitz

gestorben: 26.08.1988 in Wiesbaden


Artikel

Reichhard absolvierte an der Mainzer Musikhochschule eine Ausbildung zum Opernsänger. Abgesehen von einer Beschäftigung am Stadttheater Aschaffenburg sind weitere Engagements nicht bekannt, wahrscheinlich, weil er schon damals exzessiv dem Verzehr von Knoblauch zusprach.

Reichhard lebte in Wiesbaden fortan von Sozialhilfe und wohnte im Männerwohnheim der Heilsarmee. Seine Kennzeichen waren Kassenbrille, Mantel, Hut, Jackett mit Einstecktuch und Krawatte. Die Straßen und Plätze der Stadt waren seine Bühne. Täglich war er vor der Filiale von »Tchibo« in der Langgasse anzutreffen, wo er bei einer Tasse Kaffee philosophierte. Von der Freitreppe des Hessischen Landtags verkündete er lautstark und eindringlich den Vorübergehenden seine Botschaften, ebenso von der Treppe vor dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Sein bevorzugtes Thema blieb die positive Wirkung des Knoblauchverzehrs.

Bei seiner Beerdigung auf dem Südfriedhof gaben ihm 400 Bürger das letzte Geleit. 2009 wurde in der Kleinen Schwalbacher Straße ein Denkmal für ihn enthüllt, das ihn in typischer Pose mit Hut, Brille und einem Tässchen Kaffee in den Händen zeigt.

Literatur

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Reichhard, Eugen Bruno Waldemar".

Denkmal in der Kleinen Schwalbacher Straße wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, Urheber: Annabelle Hagelstein
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