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Pferderennbahn Erbenheim

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Nach Erwerb eines Geländes von 200 Morgen in der Erbenheimer Gemarkung, die später durch weitere 50 Morgen im Nordenstadter Feld ergänzt wurden, begann der Rennclub Wiesbaden unter Vorsitz von Christian Kalkbrenner 1907 mit dem Bau der Pferderennbahn Erbenheim. Oberingenieur Heinrich Stein (Köln), ein geborener Erbenheimer, ging aus einem Ideenwettbewerb als erster Preisträger hervor.

Am 23.07.1910 wurde die neue Bahn unter großer Beteiligung deutscher Rennreiter eröffnet. Im Frühjahr, Sommer und Herbst fanden jeweils dreitägige Veranstaltungen statt, die tausende von Gästen nach Wiesbaden und Erbenheim brachten. Ein Höhepunkt war die Landung des Zeppelins Viktoria Luise im Rahmen des Prinz-Heinrich-Fluges an Pfingsten 1913. Der Erste Weltkrieg setzte dem weiteren Aufblühen der Pferderennbahn Erbenheim ein Ende.

Die Pferderennbahn war eine Flachbahn über 2.000 m, daneben gab es eine Gerade von 1.000 m, eine Hindernisbahn mit 17 Sprüngen und je eine Gras-Sand-Bahn für das Training. An Gebäuden waren vorhanden eine massive, freitragende eiserne Tribüne mit 1.200 Sitzplätzen, Restaurant und allen notwendigen Räumlichkeiten, eine noch größere gedeckte Holztribüne für 1.500 Besucher, ebenfalls mit Restauration und Nebenanlagen, ein massives Verwaltungsgebäude mit Wohnung und Totalisatorgebäude für 33 Schalter. Daneben gab es Kleinbauten im Pavillonstil für Kassen und Sattelstallungen. Zur Unterbringung von Rennpferden wurde ein steinernes Stallgebäude mit 20 Boxen und einer Trainerwohnung errichtet.

Auf dem Gelände der Pferderennbahn fanden auch Turnfeste der umliegenden Turnvereine, Automobilrennen, Flugtage und politische Großveranstaltungen statt. Besondere Anziehungskraft hatte die Veranstaltung des dritten Nassauischen Bauerntages vom 08. bis 12.07.1922.

Am 08.08.1929 wurde die Pferderennbahn Erbenheim Zivilflughafen für Post- und Linienflüge.

Literatur

Erbenheimer Anzeiger, Wiesbaden, 13.03.1978.

Krag, Emil-Adolf: Erbenheim, Du liebe Heimat, Wiesbaden 1954.

Pferderennbahn Erbenheim, ca. 1905 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, PK-3664, Urheber: L. W. Kurtz
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