Pfaff, Georg

1860 stellte der gelernte Gürtler und Gelbgießer Pfaff aus Heddernheim im Amt Höchst einen Antrag auf temporären Aufenthalt in Wiesbaden, dem, da er aufgrund einer Erbschaft über ein Vermögen von 1.000 fl. verfügte, stattgegeben wurde.

Am 01.03.1867 nahm er eine Stelle als Werkführer in der 1860 gegründeten Wiesbadener Stanniol- und Metallkapselfabrik A. Flach an. Nach fünf Jahren machte sich Pfaff an der Platter Straße mit einer Werkstätte zur Herstellung von Metallkapseln, später Metallkapselund Stanniolfabrik Georg Pfaff, selbstständig, die bald 20 Mitarbeiter beschäftigte. Da das Unternehmen zügig weiter wuchs, wurde bereits 1875 der Umzug in einen großzügigen Fabrikneubau an der Dotzheimer Straße nötig. Pfaff überführte sein Unternehmen gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Friedrich Dorer am 16.05.1884 in eine offene Handelsgesellschaft und bereitete damit seine Nachfolge vor. 1886 zog sich der Firmengründer aus der Geschäftsleitung zurück.

Spiegel, Margit: Wiesbadener Firmenbriefköpfe aus der Kaiserzeit 1871–1914. Fabrik- und Hotelansichten auf Geschäftsschreiben und Rechnungen. 50 Beispiele mit Firmenkurzporträts, Bd. 1, Wiesbaden 2003 [S. 129].