Peseschkian, Nossrat

Peseschkian kam 1954 nach Deutschland und nahm ein Studium der Medizin in Freiburg im Breisgau, Mainz und Frankfurt am Main auf. Nach der Promotion 1968 arbeitete er als Facharzt für Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. 1969–2000 führte er eine Praxis mit angeschlossener, psychotherapeutischer Tagesklinik in Wiesbaden. 1968 begründete er hier die Positive Psychotherapie (PPT).

Er war Autor zahlreicher Fachbücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Regelmäßig unternahm er Vortrags- und Seminarreisen im In- und Ausland und war in Zusammenarbeit mit der Landesärztekammer Hessen in der ärztlichen Weiterbildung tätig. Die PPT, eine tiefenpsychologische Psychotherapie-Methode, basiert auf einem humanistischen Menschenbild. Dieser Ansatz berücksichtigt neben den gestörten Bereichen die dem Individuum und der Familie innewohnenden Fähigkeiten. Positiv bedeutet hier entsprechend seiner ursprünglichen Bedeutung (lat. »positum«) das Tatsächliche, das Vorgegebene. Die PPT richtet sich an Patienten aus allen sozialen Schichten und Kulturen.

Peseschkian, ein Verfechter der Kurzzeit-Therapie, betrat mit dieser psychotherapeutischen Schule Neuland. In Wiesbaden begründete er u. a. die Internationale Akademie für Positive und Transkulturelle Psychotherapie (IAPP), die Prof. Peseschkian Stiftung (2005), die Wiesbadener Akademie für Psychotherapie (WIAP), die Deutsche Gesellschaft für Positive und Transkulturelle Psychotherapie (DGPP) sowie den Weltverband der Positiven Psychotherapie (WAPP).

Peseschkian erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Richard-Merten-Preis (1997), die Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer (1998), das Bundesverdienstkreuz am Bande (2006) und den Preis Encyclopaedia Iranica (2006) vom Center for Iranian Studies der Columbia University New York.

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Wiesbaden-Sonnenberg.