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Otto, Heinrich

Otto, Heinrich

Historiker, Lehrer

geboren: 25.12.1863 in Bad Homburg vor der Höhe

gestorben: 03.09.1944 in Wiesbaden


Artikel

Otto studierte Geschichte, Germanistik und klassische Philologie in Innsbruck, Straßburg, Bonn und Marburg. Seine Promotion schloss er 1893 mit einer Arbeit über die Beziehungen Rudolfs von Habsburg zu Papst Gregor X. ab. Seit 1898 wirkte er als Oberlehrer am Fürst-Johann-Ludwig-Gymnasium in Hadamar.

Als er sich 1904–06 als Stipendiat am Preußischen Historischen Institut in Rom aufhielt, wurde ihm die Edition der von Marsilius von Padua verfassten Schrift »Defensor pacis« übertragen, die im Rahmen der MGH (Monumenta Germaniae Historica) erscheinen sollte. Seine schwache Gesundheit und die erschwerte Beschaffung des Quellenmaterials verhinderten die Umsetzung dieses Vorhabens. Trotzdem wurde ihm 1906 die Professorenwürde verliehen.

In seiner Wahlheimat Hadamar wirkte er als Mitbegründer der dortigen Ortsgruppe des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung mit. Zwischen 1911–25 leitete Otto das Limburger Stadtarchiv, wo er unter anderem 1921 den Umzug des Archivs vom alten Hospital in das neue Gymnasium organisierte.

Nach seiner Pensionierung 1925 zog er mit seiner Familie nach Wiesbaden. 1927–33 übernahm er die Schriftleitung der Nassauischen Annalen und Heimatblätter. 1935–39 war er Mitglied des Beirates der Historischen Kommission für Nassau.

Zu seinem wissenschaftlichen Werk gehören unter anderem die Regesten der Erzbischöfe von Mainz (1328–53).

Literatur

Becker, Hans: Nachruf auf Heinrich Otto. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 1/1949 [S. 361–366].

Becker, Hans: Heinrich Otto. In: Nassauische Annalen 61/1950 [S. 241].