Nitzsche, Ferdinand
Nitzsche, Ferdinand
Gewerbelehrer, Theaterinspektor, Illustrator
geboren: 03.10.1871 in Hildesheim
gestorben: 29.11.1907 in Wiesbaden
Artikel
Nitzsche absolvierte die Kunstgewerbeschule in München und ging anschließend als Lehrer an die Wiesbadener Gewerbeschule. Dort war er tätig, bis er – dank der Protektion Kaiser Wilhelms II. – 1897 eine Stelle im »Technischen Verband« des Wiesbadener Hoftheaters erhielt. 1903 übernahm er die Funktion des bislang als Oberinspektor für das Garderobewesen zuständigen Hofrats Ludwig Raupp, der nach Berlin wechselte.
Nitzsche agierte in Wiesbaden entsprechend den Wünschen des Kaisers. Wilhelm II. bevorzugte sowohl in der Oper als auch im Schauspiel geschichtsorientierte Sujets, die auf der Bühne möglichst realitätsnah dargestellt werden sollten. Nitzsche, der als ausgesprochen talentiert und handwerklich versiert galt, arbeitete sich stets gründlich in die Materie ein, studierte die zeitgenössische Mode, die damals üblichen Stoffe und Muster und kopierte sie originalgetreu für die jeweils anstehende Aufführung.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit am Theater wirkte er als Maler, Zeichner und Illustrator, z. B. für die Satire-Zeitung Wäsch-Bitt, die im Verlag von Franz Bossong in loser Folge erschien. Nitzsche war Träger des Königlichen Kronen-Ordens 4. Klasse.
Literatur
Haddenhorst, Gerda: Die Wiesbadener Kaiserfestspiele 1896–1914, Wiesbaden 1985 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 36).
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Herrmann, Albert
Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928. [S. 302].
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Renkhoff, Otto
Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39). [S. 578].