May, Regina Agnes Käthe (verh. Koch)

May studierte in Mainz, Offenbach und an der Städelschule in Frankfurt am Main Grafik-Design und Schriftzeichnen. Konsequent setzte sie sich dafür ein, die Mode als Spiegelbild des Zeitgeschehens erkennbar zu machen. In ihren beruflichen Anfangsjahren erarbeitete sie Buch- und Zeitschriftenillustrationen, so u. a. für einen Aufsatz von Alfred Döblin. 1945 erhielt sie die Chance, die Gestaltung der ersten deutschen Nachkriegszeitschrift »Der Bogen« zu übernehmen. Es folgten Buchillustrationen und politische Karikaturen für den »Spiegel«. 1946 kam sie nach Wiesbaden. Im Oktober 1947 geriet sie in die Schlagzeilen, als sie im Zusammenhang mit der Schaffung eines neuen hessischen Staatswappens eine Karikatur als Vorschlag in den Wettbewerb einbrachte, mit dem sie sich die Missbilligung der Staatskanzlei zuzog.

Als Modezeichnerin der FAZ, für die sie 1949 den Zeitungskopf entwickelt hatte, kommentierte sie 1950–75 die aktuellen Kreationen der Haute-Couture-Zentren Paris, Rom, Florenz und Mailand. Nach und nach entwickelte sie einen eigenen künstlerischen Stil, der sich von den eher klassischen Modezeichnungen abhob. Ihre Arbeiten der 1950er- bis 1970er-Jahre wurden in Ausstellungen in Badenweiler, Berlin und Frankfurt gezeigt. Die Beschäftigung mit der Mode führte sie zur Redaktion beim »Constanze Modeheft«, später zu Radio Luxemburg. Schließlich wirkte sie zehn Jahre als Dozentin für Mode-Design an der FH Wiesbaden. Ferner war sie als beratende Stylistin für verschiedene Schuhhersteller tätig. Darüber hinaus setzte sie bei vielen Accessoires ihre gestalterischen Fähigkeiten ein, z. B. bei der Entwicklung von Handtaschen.

Der Spiegel, 25.10.1947, Heft 43.

Katalog Museum Wiesbaden: Illustration und Mode. Spiegel der Zeit, 2002.

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "May, Regina Agnes Käthe".