Sprungmarken

Ludwig II. Graf zu Nassau-Weilburg , Graf zu Nassau

Ludwig II. Graf zu Nassau-Weilburg, Graf zu Nassau

geboren: 09.08.1565 in Weilburg an der Lahn

gestorben: 08.11.1627 in Saarbrücken


Artikel

Als Sohn des Grafen Albrecht zu Nassau-Weilburg-Ottweiler (1537–1593) und der Gräfin Anna zu Nassau-Dillenburg (1541–1616) übernahm Ludwig II. 1594 im Rahmen der Erbteilung mit seinen beiden Brüdern die linksrheinischen Lande Homburg, Ottweiler, Kirchheim und Lahr. 1597, 1602 und 1605 verschafften ihm mehrere Erbfälle den gesamten Besitz der walramischen Linien des Hauses Nassau, so dass er außer den linksrheinischen Gebieten die mit den Residenzen Weilburg, Idstein, Usingen und Wiesbaden verbundenen Landesteile unter seiner Herrschaft vereinigte. Saarbrücken wurde gemeinsamer zentraler Verwaltungssitz. Ludwig II. nannte sich jetzt »Graf zu Nassau, zu Saarbrücken und zu Saarwerden, Herr zu Lahr, Wiesbaden und Idstein«, musste allerdings eine gefährliche Gegenaktion des Erzbistums Mainz, das Wiesbaden und Idstein als heimgefallenes Lehen beanspruchte, abwehren.

Zahlreich waren seine Verbesserungen der Infrastruktur in Wiesbaden. 1607 wandelte er das Kloster Klarenthal in ein Landeshospital um. Der Stadt überließ er 1608 einen Bauplatz am Markt, wo sie ihr heute noch bestehendes Rathaus errichtete. Graf Ludwig II. ließ den Maler Heinrich Dors aus Altweilnau sämtliche Grabmäler des Hauses Nassau, unter anderem im Kloster Klarenthal, abzeichnen, die vielfach nur durch diese Zeichnungen in die heutige Zeit überliefert wurden.

Im Dreißigjährigen Krieg versuchte er anfangs, neutral zu bleiben, konnte jedoch ab 1619 die schwere Lasten für die Einwohner mit sich bringenden Einquartierungen trotz erwirkter Schutzbriefe für Wiesbaden nicht vermeiden.

Seit 1589 war er mit Landgräfin Anna Maria von Hessen-Kassel (1567–1626) verheiratet und fand seine letzte Ruhestätte in der Kirche St. Arnual in Saarbrücken.

Literatur

Müller-Werth, Herbert: Geschichte und Kommunalpolitik der Stadt Wiesbaden unter besonderer Berücksichtigung der letzten 150 Jahre, Wiesbaden 1963 [S. 37–45].