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Leyden, Ernst Victor von (geadelt 1896)

Leyden, Ernst Victor von (geadelt 1896)

Internist

geboren: 20.04.1832 in Danzig (heute Gdańsk, Polen)

gestorben: 05.10.1910 in Berlin


Artikel

Leyden studierte Medizin an der Berliner Medizinisch-chirurgischen Akademie für das Militär (seit 1818 Friedrich-Wilhelms-Institut) und habilitierte sich 1863 in Berlin. 1965 wurde er Ordinarius an der Universität Königsberg, 1872 in Straßburg. 1876 wurde er Leiter der Propädeutische Klinik der Charité und zum Professor an der Universität ernannt. 1885–1907 war er Direktor der I. Medizinischen Klinik der Charité.

Über 700 Veröffentlichungen aus unterschiedlichen Gebieten der Medizin machten Leyden zu einem weltweit bekannten Arzt, insbesondere seine Arbeiten über Rückenmarkerkrankungen erregten Aufsehen. Er beschäftigte sich aber auch mit organisatorischen Fragen der Krankenbehandlung und sorgte an der Charité für eine besser Ausbildung der Krankenschwestern, da er deren große Bedeutung für den Genesungsprozess erkannt hatte. Zu Leydens Patienten zählten unter anderem Bismarck, der Schah von Persien, Kaiser Friedrich III. und Zar Alexander III.

1895 beteiligte er sich an der Gründung des »Zentralkomitees zur Errichtung von Lungenheilstätten in Deutschland«, sein Renommee verschaffte dieser Einrichtung erhebliche finanzielle Mittel. 1903 eröffnete er die erste Krebsabteilung der Charité. In Wiesbaden war er Gründungsmitglied des Internistenkongresses, dessen Idee von ihm entwickelt worden war. Als dessen Präsident setzte er sich 1886 und 1887 für die naturwissenschaftliche Absicherung der medizinischen Behandlung ein. Auch 1891 und 1897 fungierte er als Präsident des Kongresses. In Wiesbaden trägt eine Straße seinen Namen.

Literatur

Schadewaldt, Hans: Leyden, Ernst Victor von. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 14 [S. 428 f.].

Schulz, Alexander: Für die Einheit der Deutschen Medizin, 125 Jahre Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V., Wiesbaden 2007.