Leidenbach, Wilhelm (gen. WILEI)
Leidenbach, Wilhelm (gen. WILEI)
Christlicher Jugendleiter
geboren: 14.04.1907 in Biebrich
gestorben: 03.06.1994 in Wiesbaden
Artikel
Neben seinem Beruf als Geschäftsführer der Fleischerinnung Wiesbaden 1938–76 bekleidete Leidenbach zahlreiche Ehrenämter. Schon 1920 war er bei der ersten Gründung des Wiesbadener Stadtjugendrings dabei, seit 1923 in der Christlichen Pfadfinderschaft (CP) aktiv und 1931 gehörte er zu den Mitbegründern des Wiesbadener Pfadfinderringes, der sich gegen die aufkommende Hitlerjugend wendete. Seit 1934 war er Mitglied der Bekennenden Kirche. Als die CP 1937 verboten wurde, gelang es Leidenbach mit kirchlicher Hilfe, deren Landheim in Wingsbach (Taunus) vor der Beschlagnahme zu bewahren.
Ab 1946 widmete Leidenbach sich intensiv dem Wiederaufbau in Wiesbaden. 1947–79 wurde er zum Kirchenvorsteher der evangelischen Ringkirchengemeinde gewählt und wirkte 1950–59 im Gesamtkirchenvorstand der Evangelischen Kirche in Wiesbaden. 1947 war er Mitbegründer und bis 1955 Vorsitzender des Evangelischen Jugendrings Wiesbaden, 1950–55 Vorsitzender des Stadtjugendringes, 1960–78 Geschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerkes in Wiesbaden.
Ehrenamtlich berichtete er in vielen Zeitungen aus dem kirchlichen Leben Wiesbadens. Die Erfahrung von Verfolgung während des sogenannten Dritten Reiches und sein christlicher Glaube bestimmten sein Leben. In seinem Einsatz für die Jugend und die evangelische Kirche wirkte er weit über seine Heimatstadt hinaus. Die Jugendheime in Kloppenheim, Langenseifen bei Bad Schwalbach und des evangelischen Jugendzentrums Bonhoefferhaus in Wiesbaden gehen auf seine Initiative zurück.
Zu seinen zahlreichen Ehrungen gehören die Bürgermedaille Wiesbaden (1976), der Ehrenbrief des Landes Hessen (1978), das Bundesverdienstkreuz (1982) und das Kronenkreuz in Gold des Diakonischen Werkes Wiesbaden (1986).