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Lehmann, Lilli (Elisabeth Maria), verheiratete Lehmann-Kalisch

Lehmann, Lilli (Elisabeth-Maria), verheiratete Lehmann-Kalisch

Opernsängerin (Sopran)

geboren: 24.11.1848 in Würzburg

gestorben: 17.05.1929 in Berlin


Artikel

Lehmann erhielt ihre Ausbildung durch ihre Mutter, die selbst Sängerin und Harfenistin in Prag war. 1867 debütierte sie am Deutschen Landestheater Prag.

Ihre Karriere führte sie über die Bühnen in Danzig und Leipzig als Koloratursopran an die Berliner Hofoper, wo sie ab 1870 auch Partien des hochdramatischen Fachs sang und in diesem Stimmfach auch in Bayreuth gastierte. Ab 1882 war sie Mitglied der Wiener Staatsoper. Als sie 1910 in Wien ihre einmalige Karriere beendete, hatte sie in insgesamt 170 Rollen brilliert, sich als gesuchte Lieder- und Oratoriensängerin und Gesangspädagogin bewährt.

In Wiesbaden war sie ab 1896 Gast der »auf allerhöchsten Befehl« zum ersten Mal veranstalteten Maifestspiele. 1899 sang sie bei diesem Festival die Brünnhilde in der ersten kompletten Aufführung von Richard Wagners »Ring des Nibelungen«. In ihrer Autobiografie schreibt sie im Kapitel »Intermezzo«: »Wer sie einmal mitgemacht, diese Wiesbadener Maifestspiele, dem dürften sie nicht so leicht aus dem Gedächtnis schwinden. Die festlich geschmückte Stadt in üppigster Frühlingspracht; viele auserlesene Künstler unter dem liebenswürdigen Zepter Georg von Hülsens vereinigt, Hans Richter und Ernst von Schuch als Dirigenten; Herolde, die mit Fanfaren den Kaiser im Theater ankündigten; der Kaiser selbst in heiterster Stimmung, alles um sich her beglückend, gab zusammen ein Bild wohltuendster Freude«.

Literatur

Lehmann, Lilli: Mein Weg, Leipzig 1913.