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Kuratorium junger deutscher Film

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Die Filmförderungseinrichtung Kuratorium junger deutscher Film mit Sitz im Schloss Biebrich wurde 1965 als eingetragener Verein gegründet und 1982 in eine öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts umgewandelt.

Die Institution entstand im Zuge der Aufbruchstimmung nach dem sogenannten Oberhausener Manifest. Eine Gruppe junger Regisseure erklärte darin 1962 »Opas Kino« für »tot« und forderte für den Film neue Inhalte und Darstellungsweisen. »Abschied von gestern«, das Kinodebüt von Alexander Kluge, war 1965 der erste, vom Kuratorium geförderte Film.

Die Liste der inzwischen erfolgreichen Filmemacher und Filmemacherinnen, die ihren ersten Film dank der Unterstützung des Kuratoriums gedreht haben, reicht von »A« wie Achternbusch über Detlef Buck, Doris Dörrie, Roland Emmerich, Werner Herzog, Edgar Reitz und Tom Tykwer bis zu »W« wie Wim Wenders, um nur einige Namen zu nennen. Aber auch neuere Filme wie »Schultze gets the blues« oder die preisgekrönten Kinderfilme »Die Blindgänger« und »Es ist ein Elch entsprungen« konnten mit der Förderung des Kuratoriums auf die Beine gestellt werden, ebenso der vom Bundesministerium für Kultur und Medien (BKM) und dem Kuratorium gemeinsam geförderte Kinderfilm »Krabat«.

Die Stiftung ist die einzige, von den Ländern gemeinsam getragene Filmförderinstitution. Grundlage ist die Verwaltungsvereinbarung vom 18.05.1982, in der sich die Länder zu einer gemeinsamen Finanzierung verpflichteten. 1992 sind die fünf neuen Bundesländer der Verwaltungsvereinbarung beigetreten.

Satzungsgemäße Aufgabe des Kuratoriums ist es, den filmkünstlerischen Nachwuchs zu fördern und zur künstlerischen Entwicklung des deutschen Films beizutragen und diese anzuregen. Das neue Konzept des Kuratoriums, mit dem es nach einer Umstrukturierungsphase 1998 seine Arbeit wieder aufnahm, setzt deutliche Schwerpunkte auf die Förderung des Kinderfilms und des Talentfilms. Seit 2005 arbeitet die Stiftung im Bereich des Kinder- und Jugendfilms eng mit dem BKM zusammen.

Die anhaltend steigende Zahl von Förderanträgen zeigt die bleibende Bedeutung und Notwendigkeit einer länderübergreifenden, standortunabhängigen kulturellen Filmförderung, wie sie das Kuratorium junger deutscher Film gewährleistet.

2015 feierte das Kuratorium sein 50-jähriges Jubiläum.