Klober, Matthias

Klober studierte 1833–38 Medizin in Gießen, wo er aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Studentenverbindung Rhenania eine mehrwöchige Karzerhaft absitzen musste.

Am 28.04.1839 wurde er zum Kasteler Gemeindarzt gewählt. Zu seinem Sprengel gehörte auch Kostheim, wo er am 11.07.1849 die Flörsheimerin Apollonia Hartmann heiratete. Klober engagierte sich in mehreren Vereinen, so im Demokratischen Verein, aus dem er später allerdings wegen Unstimmigkeiten ausgeschlossen wurde. 1861–65 war er Vorsitzender der Turngemeinde Kastel und leitete den Verein zur Unterstützung Bedürftiger. Klober setzte sich zudem für den Bau von Krankenhäusern in Flörsheim und Kastel ein.

1889 gehörte Klober neben zwei Mitgliedern der Familie Dyckerhoff zu den Initiatoren eines Kasteler Krankenhausvereins. In seinem Testament vermachte er der Gemeinde Flörsheim 20.000 Mark für diesen Zweck. Mehr als die doppelte Summe, nämlich 50.000 Mark aus seinem Vermögen, sollte die Gemeinde Kastel für den Bau eines Krankenhauses verwenden. Klober war hier bis 1881 als Armenarzt tätig, danach ließ er sich von seinen Aufgaben entbinden und zog zurück nach Mainz.

In einem Nachruf wurde hervorgehoben, dass er sich während einer Choleraepidemie in selbstloser Weise für die Einwohner von Kastel eingesetzt hatte. Am 08.11.1911 benannte die Gemeinde eine Straße nach ihm. Auf dem Kasteler Friedhof wurde ihm ein Ehrengrab zuerkannt.