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Kirsch, Hans-Christian (Pseudonym Frederik Hetmann)

Kirsch, Hans-Christian (Pseudonym Frederik Hetmann)

Schriftsteller, Übersetzer

geboren: 17.02.1934 in Breslau

gestorben: 01.06.2006 in Limburg an der Lahn


Artikel

Kirsch kam 1949 in die Bundesrepublik Deutschland, studierte Pädagogik, Anglistik, Romanistik und Politikwissenschaften und unternahm ausgedehnte Studienreisen unter anderem nach Irland, Großbritannien, Spanien, in die USA, nach Asien und Afrika. 1956–60 wirkte Kirsch als Lehrer an der Höheren Handelsschule Wiesbaden und arbeitete

1959–61 als Lektor in einem pädagogischen Verlag. 1962–72 war er als freier Autor und Hörfunkredakteur und anschließend bis 1979 als Lektor im Verlag Otto Maier, Ravensburg, tätig. Seitdem lebte er als freier Schriftsteller. Kirsch publizierte (meist unter seinem Pseudonym) zahlreiche Hörspiele, Jugendbücher, Romane und Biografien. In seinen Werken nahm er sich neben Mythen und Märchen verschiedener Kulturen besonders zeitgeschichtlicher und sozialpolitischer Themen an. So beschäftigte er sich z. B. in seinem Roman »Deutschlandlied« (1969) mit dem politischen Umfeld des Arbeiteraufstands vom 17. Juni 1953.

Er trat auch als Übersetzer und Herausgeber von Märchen aus Nordamerika, Irland, England und Wales in Erscheinung.

Seit 1971 war er Mitglied des P.E.N.-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und des Verbandes Dt. Schriftsteller bei ver.di (VS), 1983–86 Vorsitzender des VS Rheinland-Pfalz. Kirsch erhielt zahlreiche Auszeichnungen – unter anderem den »Eichendorff-Literatur-Preis (1962), den »Deutschen Jugendliteratur-Preis« (1965 und 1973), den »Friedrich-Gerstäcker-Preis« (1976). 1984 war er Stadtschreiber von Offenbach am Main. Gemeinsam mit seiner Frau Elinor stiftete Kirsch den »Hans-im-Glück-Preis« für junge Schriftsteller, der von der Stadt Limburg verliehen wird. Sein Nachlass befindet sich im Stadtarchiv Limburg.

Literatur

Ratajczak, Marta: Facetten von Autorschaft. Hans-Christian Kirsch zwischen Phantastik und Biographik, Dissertation am Fachbereich Germanistik der Justus-Liebig-Universität. Gießen 2008.