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Irmgard (auch Irmengard) Gräfin zu Nassau , geb. von Hohenlohe-Weikersheim

Irmgard (auch Irmengard) Gräfin zu Nassau , geb. von Hohenlohe-Weikersheim

Förderin von Sonnenberg

geboren: um 1315

gestorben: 03.01.1371 im Kloster Liebenau bei Worms


Artikel

Irmgard, seit 1334 Witwe des Burggrafen Konrad III. von Nürnberg, heiratete 1337 in zweiter Ehe den Sohn König Adolfs, Graf Gerlach I. zu Nassau (um 1283–1361). 1338 nahm sie im September am Besuch Kaiser Ludwigs IV. in Wiesbaden teil.

1344 bestimmte Graf Gerlach seine Söhne Adolf und Johann zu seinen Nachfolgern und übertrug ihnen 1346 die Herrschaft über Nassau-Wiesbaden-Idstein und Nassau-Weilburg. Da er sich aber den Erlös aus zahlreichen Steuern sowie andere Einkünfte für seine keineswegs kleinliche Haushaltung mit Gräfin Irmgard in Wiesbaden und wohl auch auf Burg Sonnenberg vorbehielt, blieb es seiner Frau vorbehalten, ihren beiden von der Erbfolge ausgeschlossenen Söhnen aus der Ehe mit Graf Gerlach, Kraft (um 1338–1356) und Ruprecht VI. (um 1340–1390), einen Anteil aus dem Erbe zu verschaffen. Gräfin Irmgard, die schon am 29.07.1351 für den zu ihrem Wittum Sonnenberg gehörigen Burgflecken die Verleihung der Stadtrechte durch Kaiser Karl IV. erwirkt hatte, gelang es, bei der Erbteilung der Söhne des Grafen Gerlach vom 04.07.1355 ihren beiden noch unter ihrer Vormundschaft stehenden Söhnen zur hauptsächlichen Abfindung die allerdings kärgliche Erbfolge in Sonnenberg mit den Dörfern Kloppenheim und Auringen zuzuwenden und hieraus die kleine Herrschaft Nassau-Sonnenberg zu bilden, die jedoch nur ein halbes Jahrhundert ihre Selbstständigkeit bewahren konnte.

Zusammen mit ihrem Sohn Ruprecht und dessen Frau Anna unterstützte sie 1367 finanziell ihren Stiefsohn Graf Adolf, der durch seinen Einsatz im siebenjährigen Mainzer Bistumsstreit in eine bedrückende Geldnot geraten war, und erhielt dafür die Hälfte Wiesbadens und der Dörfer Erbenheim, Schierstein und Naurod zum Pfand. Gräfin Irmgard und ihrem Sohn stand das Wohnrecht in der Wiesbadener Burg zu, weshalb gleichzeitig ein detaillierter Burgfrieden abgeschlossen wurde.

Irmgard brachte ihr weiteres Leben zeitweise im Kloster Klarenthal zu und verstarb als Dominikanernonne des Klosters Liebenau bei Worms, wo sie auch beigesetzt wurde. In Sonnenberg ist die Irmengardstraße nach ihr benannt.

Literatur

Czysz, Walter: Sonnenberg. Die Geschichte eines nassauischen Burgfleckens vom Mittelalter bis zur Eingemeindung nach Wiesbaden, Wiesbaden 1996 [S. 41–46, 51].

Renkhoff, Otto: Wiesbaden im Mittelalter, Wiesbaden 1980 (Geschichte der Stadt Wiesbaden 2) [S. 101, 115, 159 f., 169, 200, 263, 356].