Interalliierte Rheinlandkommission (IRKO)
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Die Interalliierte Rheinlandkommission (Haute Commission interalliée des territoires rhénans) wurde auf der Grundlage des Versailler Friedensvertrags und des Rheinlandabkommens unter französischer, britischer, belgischer und US-amerikanischer Beteiligung als oberste Besatzungsbehörde gegründet.
Seit 1920 hatte sie ihren Sitz in Koblenz. Auf der Den Haager Konferenz im August 1929 wurde die Räumung der zweiten Besatzungszone innerhalb der Rheinlandbesetzung für den 30.11.1929 festgelegt. Die Interalliierte Rheinlandkommission musste sich nun für die letzten sieben Monate nach einem neuen Hauptquartier in der dritten Besatzungszone umsehen und wurde nach Wiesbaden verlegt.
Am 20.11.1929 nahm sie im Hotel Wilhelma ihre Tätigkeit auf. Am 21.11.1929 folgte ihr die französische Ehrenwache nach Wiesbaden. Neben dem Hotel Wilhelma, das als Hauptquartier und Tagungsort der Kommission diente, wurden etwa 70 Villen und 100 Wohnungen belegt. Insgesamt waren 580 Offiziere und Mannschaften zum Schutz der Interalliierten Rheinlandkommission in Wiesbaden stationiert.
In Den Haag war auch der 30.06.1930 als Tag der endgültigen Räumung des Rheinlandes festgelegt worden. An diesem Tag verließen die Interalliierte Rheinlandkommission und die französischen Truppen nach einer kurzen Abschiedszeremonie Wiesbaden.
Literatur
Munz, Marius: »Wiesbaden est boche, et le restera.« Die alliierte Besetzung nach dem Ersten Weltkrieg 1918–1930, Wiesbaden 2012.