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Hußler, Friedrich (genannt Fritz)

Bildhauer, Keramiker
geboren: 9. Januar 1915 in Lampertheim
gestorben: 2. Januar 2000 in Wiesbaden


Artikel

Friedrich, genannt Fritz, Hußler absolvierte zwischen 1929 und 1933 eine Lehre als Bildhauer beim Wiesbadener Keramiker und Bildhauer Adam Winter. Im Anschluss besuchte er zwischen 1933 und 1934 die Staatliche Kunst- und Handwerksschule in Mainz. Ab 1935 war er in mehreren Betrieben als Bildhauergeselle tätig.

Hußler trat am 9. November 1933 der SA bei, verließ die Organisation allerdings im Jahr 1937. In der SA erreichte er den Rang eines Rottenführers. 1934 bis 1935 leistete Hußler zunächst Reichsarbeitsdienst, von 1936 bis 1937 seinen Wehrdienst. Von 1937 bis 1939 war Hußler Mitglied der Deutschen Arbeitsfront und von 1942 bis 1945 Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt.

1939 wurde Friedrich Hußler in die Wehrmacht eingezogen, konnte aber 1940 noch seine Meisterprüfung ablegen. Bis 1945 diente Hußler bei der Artillerie und erreichte den Unteroffiziersdienstgrad eines Oberwachtmeisters. Am Ende des Zweiten Weltkrieges geriet Hußler in Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juni 1945 entlassen wurde.

In der Nachkriegszeit war Fritz Hußler zuerst als selbstständiger Bildhauer tätig, bevor er 1957 eine Stelle beim Mainzer Dombauamt antrat. Hier war er am Wiederaufbau und der Restauration des Doms beteiligt, der während des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt worden war.

Friedrich Hußler war ehrenamtlich in einigen Vereinen seines Wohnortes Mainz-Kastel, insbesondere im Turnsport, engagiert. Von 1930 bis 1933 war er Jugendgruppenführer des Turn-Gaus Sudhessen. Zudem war er über 20 Jahre Vorsitzender der Kasteler Turngesellschaft (TG Kastel 1886/54) und wurde später zu deren Ehrenvorsitzendem ernannt. 1978 wurde Hußler Vorsitzender des Kasteler Vereinsrings. Anfang der 1980er Jahre wurde er auf Vorschlag des Ortsbeirates Mainz-Kastel durch das Amtsgericht Wiesbaden zum Schiedsmann ernannt.

Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Hußler zahlreiche Ehrungen, darunter den Gauehrenbrief 1958 und 1976 die Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes. Zudem zeichnete ihn die Landeshauptstadt Wiesbaden 1978 mit der Bürgermedaille in Bronze aus. Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 1. April 2003 wurde eine Straße im Stadtteil Mainz-Kastel nach Fritz Hußler benannt.

Literatur