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Hotel Oranien

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1879 wurden in der »Herberge zur Heimat«, einem Haus mit 10 Betten für Wanderer und drei Gästezimmern für bedürftige Menschen, wandernde Handwerker und Arbeiter aufgenommen. Der Evangelische Verein für Innere Mission erwarb die Einrichtung und das gesamte Areal und errichtete einen Neubau mit über 40 Zimmern und 95 Betten. 1907–10 nochmals von Grund auf erweitert, war das neue »Christliche Hospiz« auf die Ansprüche einer gehobenen Kundschaft ausgerichtet.

Im Ersten Weltkrieg diente es als Lazarett und als Unterkunft für in Not geratene Menschen. Bald danach wurde es erneut modernisiert und war etliche Jahre Kurheim. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Einrichtung kaum beschädigt. In den Nachkriegsjahren fanden Flüchtlinge und obdachlos gewordene ältere Menschen hier eine Bleibe.

Zu Beginn der 1960er-Jahre konnte das Haus wieder als Hotel genutzt werden. Ein moderner Neubau mit einem großen Sitzungssaal, dem für Konferenzen und Zusammenkünfte bis zu 100 Personen geeigneten »Oraniersaal«, wurde an den älteren Trakt angebaut. Der heutige Hotelbetrieb verfügt über 87 individuell eingerichtete Zimmer. Lediglich an der Außenfassade verweist eine Figur, die einen Gesellen auf der Wanderschaft darstellt, auf den ursprünglichen Nutzungszweck des Hotels.

Das Hotel, das erst seit 1969 den Namen Hotel Oranien führt, ist Mitglied des 1904 gegründeten Verbandes Christlicher Hospize (VCH).

Literatur

100 Jahre Christliches Hospiz – Hotel Oranien. In: Wiesbadener Leben 9/79 [S. 14 f.].

110 Jahre Christliches Hospiz-Hotel Oranien in Wiesbaden: 1879–1989, Wiesbaden 1989.

Schaller, Detlef/Schreeb, Hans Dieter: Kaiserzeit. Wiesbaden und seine Hotels in der Belle Epoque, Wiesbaden 2006 [S. 151].