Hollenders, Wilhelm (gen. Willi)

Hollenders absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und war anschließend als Handlungsgehilfe tätig. Im Ersten Weltkrieg leistete er 1915–18 Kriegsdienst und kam Ende 1918 nach Wiesbaden, wo er zunächst im Reservelazarett IV tätig war und 1921–31 als Geschäftsführer arbeitete.

Der parteipolitische Werdegang Hollenders begann 1928 mit dem Eintritt in die NSDAP. Zwei Jahre später leitete er die NSDAP-Sektion Wiesbaden-Land und avancierte 1932/33 zum NSDAP-Kreisleiter des Rheingaus. Im Wiesbadener Stadtparlament gehörte er 1929–33 der Fraktion der nationalsozialistischen Partei an. An der 70. und letzten Sitzungsperiode des Nassauischen Kommunallandtages, vom 12.03.1933 bis zu dessen Auflösung im Juli desselben Jahres, nahm Hollenders als Abgeordneter teil. Er arbeitete damals gemeinsam mit seiner Fraktion auf die Schließung dieses Parlamentes hin, bis das Ende der Selbstverwaltungskörperschaft per Gesetz vom 17.07. beschlossen wurde. Über Ausschüsse und Institutionen des Kommunallandtages (den Wahlprüfungsausschuss, den exekutiven Landesausschuss, den Verwaltungsrat der Nassauischen Landesbank) wirkte er an der Auflösung des Landtages mit. Darüber hinaus erfolgte ebenfalls im März 1933 Hollenders Ernennung zum ehrenamtlichen Stadtrat und Dezernenten für die Städtischen Verkehrsbetriebe.

Ende November 1933 wurde er von der Partei als Bürgermeister der Stadt Limburg an der Lahn eingesetzt. Dieses Amt hatte er bis 1945 inne. Zusätzlich übernahm er dort auch den Posten des NS-Kreisleiters (ca. 1934–37, in Vertretung auch zeitweise während des Zweiten Weltkrieges).

Nach Kriegsende war Hollenders einige Zeit unter anderem in einem Internierungslager in Karlsruhe inhaftiert.

Morlang, Adolf: »Er hat sich … nur korrekt und entgegenkommend benommen«. Anmerkungen zu Willi Hollenders, Limburger Bürgermeister 1933–1945. In: Limburg im Fluss der Zeit 2. Vorträge zur Stadtgeschichte. Magistrat der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn (Hrsg.), Beiträge zur Geschichte der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn 2, Limburg a.d. Lahn 2013 [S. 301–334].