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Heusinger von Waldegg, Gottlieb Heinrich Franz Edmund

Heusinger von Waldegg, Gottlieb Heinrich Franz Edmund

Ingenieur, Publizist

geboren: 12.05.1817 in Langenschwalbach (heute Bad Schwalbach)

gestorben: 02.02.1886 in Hannover


Artikel

Heudinger von Waldegg besuchte das Pädagogium in Wiesbaden und absolvierte 1833–36 eine Buchhändlerlehre in Hannover. Anschließend studierte er 1837–39 Physik und Mathematik in Göttingen und Leipzig. Dort erlebte er die Eröffnung der Leipzig-Dresdener Bahn, was ihn veranlasste, sich zukünftig der Eisenbahntechnik zu widmen. 1841 kam er zur Taunusbahn. Bereits 1846 avancierte er zum Leiter der Zentralwerkstätte der Bahn in Kastel. Seit Anfang der 1850er-Jahre mit ersten Planungen für die Frankfurt-Homburger Bahn befasst, wechselte er 1854 nach Homburg, um sich ganz dem Bau der 1860 eröffneten Strecke zu widmen.

1863 erhielt Heusinger von Waldegg eine Festanstellung als Schriftleiter bei der Fachzeitschrift »Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung« des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen in Hannover. Diese Zeitschrift prägte er bis zu seinem Tode.

Zu seinen bedeutendsten Erfindungen als Eisenbahningenieur zählt die »Heusinger-Steuerung« von 1849, die als mechanische Einrichtung bei einer Dampflok zum Übertragen der Energie vom Zylinder auf das Rad wirkt, sowie der Reisezugwagen mit Seitenabteilen und innenliegendem Durchgang, der sogenannte Durchgangswagen (1874).

Weitaus stärker ist jedoch sein publizistisches Wirken zu werten: Das von ihm bereits 1845 in Wiesbaden begründete und jahrzehntelang maßgeblich von ihm gestaltete »Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens« entwickelte sich bis zu seiner Einstellung 1944 zu einer der weltweit bedeutendsten eisenbahntechnischen Fachzeitschriften. Sie erschien wie einige seiner zahlreichen eisenbahntechnischen Veröffentlichungen im Verlagshaus von Christian Wilhelm Kreidel.

Literatur

Magistrat der Stadt Bad Homburg vor der Höhe (Hrsg.): Edmund Heusinger von Waldegg und seine Homburger Zeit. Anläßlich seines 175. Geburtstages (= Geschichtlicher Arbeitskreis Gonzenheim, H. 4), Bad Homburg vor der Höhe 1992.