Herxheimer, Karl
Herxheimer, Karl
Arzt
geboren: 26.06.1861 in Wiesbaden
gestorben: 06.12.1942 im KZ Theresienstadt
Artikel
Herxheimer, Sohn des Kaufmanns Herz (Hermann) Herxheimer, studierte Medizin in Freiburg, Würzburg und Straßburg, ging nach der Promotion an das pathologische Institut in Frankfurt am Main und an die Hautklinik in Breslau und kehrte nach Frankfurt zurück, wo er sich als Facharzt für Hautkrankheiten niederließ. Hier praktizierte bereits sein Bruder Salomon Herxheimer (1842–1899).
1894 wurde Herxheimer Direktor der städtischen Hautklinik, leitete seit 1899 nach dem Unfalltod seines Bruders auch die von diesem gegründete Klinik und übernahm 1914 den dermatologischen Lehrstuhl an der neuen Frankfurter Universität, deren Mitbegründer er war.
1914 zum Königlich Preußischem Geheimen Medizinalrat ernannt, galt Herxheimer als einer der führenden Dermatologen seiner Zeit und als herausragender Therapeut, der zahlreiche neue Heilmethoden entwickelt hatte.
1930 wurde er emeritiert, drei Jahre später allerdings entzog man ihm den Status des Emeritus und verhängte 1941 Hausarrest über ihn. Die Flucht in die Schweiz, für die im Frühjahr 1942 von einigen Helfern alle Vorbereitungen getroffen waren, zerschlug sich; am 01.09.1942 wurden Herxheimer und seine Lebensgefährtin in das KZ Theresienstadt verschleppt, wo er ermordet wurde.
Nach ihm ist die sogenannte Herxheimer-Reaktion benannt. Die höchste Auszeichnung in der Deutschen Dermatologie, die Karl-Herxheimer-Medaille, welche für überragende Verdienste auf dem Gebiet der Dermato-Venerologie verliehen wird, ist nach Herxheimer benannt.
Literatur
Notter, Bettina: Leben und Werk der Dermatologen Karl Herxheimer (1861–1942) und Salomon Herxheimer (1841–1899), Dissertation. Frankfurt 1994.
Zoske, Horst: Karl Herxheimer. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 8 [S. 727 f.].