Herxheimer, Gotthold
Herxheimer, Gotthold
Pathologe
geboren: 03.10.1872 in Wiesbaden
gestorben: 24.02.1936 in Kapstadt
Artikel
Herxheimer, der Sohn einer seit zwei Generationen in Wiesbaden ansässigen jüdischen Medizinerfamilie, trat in die Fußstapfen seines Vaters Salomon Herxheimer (1842–1899) und studierte Medizin in Straßburg, Berlin und Greifswald, wo er promoviert wurde. Nach einigen Jahren als Assistenzarzt in Göttingen und Frankfurt am Main übernahm er 1902 die Prosektur am städtischen Krankenhaus in Wiesbaden und wurde 1907 Titularprofessor.
1920 war er einer der Gründer der Vereinigung Westdeutscher Pathologen und wurde als international anerkannter Fachmann 1931 zum Vorsitzenden der Deutschen Pathologischen Gesellschaft gewählt.
Herxheimer war bereits in jungen Jahren entweder zum evangelischen Glauben übergetreten oder konfessionslos. 1933 bat er um seine Beurlaubung wegen seines schlechten Gesundheitszustands, musste in Wahrheit aus rassistischen Gründen sein Amt niederlegen und emigrierte nach Südafrika. Zu diesem Zeitpunkt war dank seines Wirkens aus dem kleinen Wiesbadener Institut ein »Mittelpunkt pathologisch-anatomischer Arbeit in Deutschland« (Zoske) geworden.
Literatur
Zoske, Horst: Gotthold Herxheimer. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 8 [S. 727].