Sprungmarken

Hergenhahn, August Karl Friedrich von (1883 erbl. preuß. Adel)

Hergenhahn, August Karl Friedrich von (1883 erbl. preuß. Adel)

Jurist, Parlamentarier

geboren: 14.03.1830 in Wiesbaden

gestorben: 07.07.1903 in Frankfurt am Main


Artikel

Der promovierte Rechtswissenschaftler war seit 1862 in Koblenz als Regierungsassessor tätig. 1866 nahm er am sogenannten Deutschen Krieg teil und wechselte nach Wiesbaden an das Preußische Zivilkommissariat für Nassau, wo er für die Ausarbeitung der Verwaltungsordnung für die neue preußische Provinz Hessen-Nassau verantwortlich war. Bis 1872 wirkte Hergenhahn als Regierungsrat in Wiesbaden. 1870/71 nahm er am Deutsch-Französischen Krieg teil. Anschließend wurde er Polizeipräsident in Frankfurt am Main. Seinen Posten gab er zum 01.01.1888 auf.

Reichskanzler Otto von Bismarck hatte im Zusammenhang mit der Beerdigung des Sozialdemokraten Hugo Hiller am 22.07.1885 auf dem Frankfurter Hauptfriedhof gegen ihn den Vorwurf der Unfähigkeit erhoben. Dabei war es angeblich zu einer verbotenen sozialdemokratischen Kundgebung gekommen, woraufhin die Polizei die am Grab versammelte Trauergemeinde auseinandergetrieben und mehrere Personen durch Säbelhiebe erheblich verletzt hatte.

Trotz der Kritik an seinem Verhalten in dieser Angelegenheit wurde Hergenhahn, der 1889–91 für die Nationalliberale Partei im Preußischen Abgeordnetenhaus saß, später in den erblichen Adelsstand erhoben und erhielt den Roten-Adler-Orden II. Klasse.

Literatur

Kraus, Kurt: 125 Jahre Polizeipräsidium Frankfurt am Main. Frankfurt am Main, 2. Aufl. 1993 (Selbstverlag).

Kraus, Kurt: Die Frankfurter Polizei im Wandel der Zeiten. Von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Gackenbach u. a., o. D. [S. 62–69].