Heckel, Johann Adam
Heckel, Johann Adam
Musikinstrumentenbauer
geboren: 14.07.1812 in Adorf (Vogtland)
gestorben: 13.04.1877 in Biebrich
Artikel
Nach seiner Ausbildung zum Instrumentenbauer in Adorf gelangte Heckel 1829 auf seiner Wanderschaft zur Mainzer Firma B. Schott’s Söhne. Dort lernte er den Fagottisten Carl Almenräder (1786–1843) kennen. Ihr gemeinsames Interesse an der Herstellung von Holzblasinstrumenten veranlasste sie 1831, in Biebrich miteinander das Unternehmen »Werkstätte zur Herstellung feiner Holzblasinstrumente « zu gründen.
Sie entwickelten das »Almenräder-Heckel-Fagott«, das aus bestem Ahornholz gefertigt wurde. Es zeichnete sich durch eine gleichmäßige Klangstärke aus. Nach dem Tod von Carl Almenräder führte Heckel die Werkstatt allein weiter. 1845 wurde er zum »Herzoglich-nassauischen Hof-lnstrumentenmacher« ernannt. Bedeutende Künstler, unter ihnen Richard Wagner, besuchten seine Firma. Kurz vor seinem Tode entwarf Heckel noch ein Kontrafagott mit einer Länge von ca. sechs Metern mit dreifacher Knickung. Die Werkstatt wurde von seinem Sohn und seinen Enkeln weitergeführt.
Heckel engagierte sich auch für das Gemeinwesen. So war er 1849 in den Zentralvorstand des nassauischen Gewerbevereins gewählt worden. In Biebrich gründete er ebenfalls einen Gewerbeverein. 1851 war er Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr Biebrich und stellvertretender Branddirektor. Auch im Biebricher Schützenverein spielte er eine Rolle.
Literatur
Heckel, Wilhelm: Der Fagott, 2. Aufl., Leipzig 1931.
Spiegel, Margit: Wiesbadener Firmenbriefköpfe aus der Kaiserzeit 1871–1914. Fabrik- und Hotelansichten auf Geschäftsschreiben und Rechnungen. 50 Beispiele mit Firmenkurzporträts, Bd. 1, Wiesbaden 2003 [S. 88–91].
Biebrich – kleine und große Ereignisse im Ablauf von 2000 Jahren, zsgest. von Reiner Winkler. Enthält: Berühmte Biebricher – ihr Leben, ihr Wirken, zsgest. von Rolf Faber. Hrsg.: Verschönerungsverein Biebrich, Wiesbaden 2005 [S. 241].