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Hahn, Georg Philipp Anton

Hahn, Georg Philipp Anton

Fuhrmann, Zigeleibesitzer

geboren: 12.09.1814 in Wiesbaden

gestorben: 24.12.1873 in Wiesbaden


Artikel

Hahn stammte aus einer Wiesbadener Bauern- und Handwerkerfamilie. Er war in erster und zweiter Ehe mit den Töchtern von Handwerkern verheiratet; wobei seine zweite Ehefrau (Heirat 1859) so vermögend war, dass Hahn eine Ziegelei und eine Steinkohlenhandlung erwerben konnte. Aufgrund seines Status als Unternehmer und der entsprechenden Steuerklasse war Hahn im preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden für Selbstverwaltungskörperschaften wählbar. So war er seit 1866 Mitglied im Wiesbadener Bürgerausschuss sowie im Bezirksrat und vertrat 1872/73 den Stadtkreis Wiesbaden im Nassauischen Kommunallandtag.

Hahns politische Tätigkeit reicht jedoch in die Zeit des Herzogtums Nassau zurück. Bis 1859 hatte er die Gaststätte »Zum Neroberg« in Wiesbaden bewirtschaftet. Um 1848 galt diese Gartenwirtschaft als Stammlokal der Wiesbadener Republikaner. Hahn selbst war Mitglied des Arbeitervereins. Er wurde im Zusammenhang mit dem Wiesbadener »Julikrawall« 1848 verhaftet, jedoch auf Bitten seiner ersten Frau bald wieder entlassen. Nach 1848 wurde Hahn Mitglied des Turnvereins, der als Deckadresse die Möglichkeit politischer Betätigung bot. Rund zehn Jahre später war er – ehedem Mitglied des Arbeitervereins – zum Unternehmer geworden.

Literatur

Burkardt, Barbara/Pult, Manfred (Bearb.): Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933. Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, Bd. 17, Wiesbaden 2003 (Historische Kommission für Nassau 71) [S. 127].