Habel, Christian Friedrich

Habel studierte in Gießen und Straßburg Rechts-, Finanz- und Kameralwissenschaften. 1775 trat er in den nassau-usingischen Staatsdienst. 1776 wurde er Kammersekretär, 1778 Kammerassessor und 1780 Hofkammerrat. 1794 erwarb er den Kießlingschen Freihof in Schierstein, den er seit 1800 bewirtschaftete. 

Habel interessierte sich für die Altertumswissenschaften und engagierte sich für die Erforschung des Limes. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze zur Mineralogie und Bergkunde sowie zur Vorgeschichte und Römerzeit in Nassau. Als Sammler besaß er ein ansehnliches »Naturalienkabinett«, dem Goethe während seines Kur- und Badeaufenthaltes in Wiesbaden 1814 einen Besuch abstattete. Habel war 1811/12 Initiator und zusammen mit Pfarrer Johann Christian Reinhard Luja und dem Frankfurter Gelehrten und Kunstsammler Johann Isaac von Gerning Mitbegründer des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung. Habels reicher schriftlicher Nachlass befindet sich heute im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden.

Gensicke, Hellmuth: Christian Friedrich Habel (1747–1814). In: Heimatjahrbuch des Untertaunuskreises, 1974 [S. 231–234].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 263].