Fritze, Ernst Albert
Fritze, Ernst Albert
Arzt, Biologe
geboren: 22.07.1791 in Herborn
gestorben: 13.05.1839 in Jakarta
Artikel
Nach dem Besuch des Pädagogiums und der Hohen Schule Herborn studierte Fritze ab 1812 in Göttingen, Marburg und Den Haag Medizin. Wegen der Befreiungskriege gegen Napoleon unterbrach er sein Studium und nahm im Nassau-oranischen Regiment an der Schlacht bei Waterloo 1815 als Hilfsarzt teil. 1817 trat er in niederländische Dienste und arbeitete als Marinearzt in Jakarta. Er stieg auf bis zum Chef des niederländisch-ostindischen Medizinalwesens.
Nach Kenntnis über den Aufbau eines Naturhistorischen Museums in seiner nassauischen Heimat (später Naturwissenschaftlichen Sammlung im Museum Wiesbaden) sandte er ab 1825 zahlreiche Exponate aus der südostasiatischen und der australischen Welt zum Verbleib nach Wiesbaden. Darunter befanden sich botanische, zoologische und völkerkundliche Sammlungen. Das Museum verfügt z. B. über seltene Tierpräparate der tropischen Inselwelt Indonesiens, wie Javatiger, Javaleopard und Sumatranashorn. Damit kamen Zeugnisse einer untergegangenen Natur nach Wiesbaden, die besonders aufgrund von Überbevölkerung heute nicht mehr besteht. Die Sammlung Fritze gehört daher zu den bedeutendsten historischen und wissenschaftlichen Zeugnissen im Museum Wiesbaden.
Die Arbeit als Arzt war besonders in Jakarta gefährlich, denn die Stadt war durch den Kanalbau der Niederländer ein Ort zahlreich grassierender tropischer Erkrankungen. So erkrankte auch Fritze 1838 schwer an einem Fieber und starb ein Jahr später daran.
Literatur
Czysz, Walter: 175 Jahre Nassauischer Verein für Naturkunde und Naturwissenschaftliche Sammlung des Museums Wiesbaden 1829–2004, Wiesbaden 2004 (Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 125).
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 210].